Anleitung – Dielenboden verlegen

Anleitung: so wird ein Dielenboden verlegt 

Dielenböden schienen einige Zeit lang fast in Vergessenheit geraten zu sein und wenn es um einen neuen Holzboden ging, entschieden sich die meisten für Parkett oder Laminat. Aktuell feiern Dielenböden aber ein echtes Comeback und dafür gibt es auch einige gute Gründe.

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So ist ein Dielenboden ein Vollholzboden, der die Feuchtigkeit reguliert und damit das Raumklima verbessert. Zudem kennzeichnet sich ein Dielenboden durch sehr gute Wärmedämmeigenschaften, was dazu führt, dass er auch im Winter eine angenehme Fußwärme sicherstellt. 

Nicht zu vergessen ist außerdem seine charakteristische Optik, die für ein natürliches, wohnliches und gemütliches Ambiente sorgt. Als Vollholzboden arbeitet der Bodenbelag aber auch nach dem Verlegen noch weiter.

Dies zeigt sich beispielsweise durch die Fugen, die sich aufgrund von jahreszeitlich bedingten Feuchtigkeitsschwankungen weiter öffnen oder schließen. Gerade solche Veränderungen machen aber den besonderen Charme und Charakter eines Dielenbodens aus. Ein weiterer Pluspunkt, der für einen Dielenboden spricht, ist seine Pflegeleichtigkeit. 

In aller Regel reicht es völlig aus, den Dielenboden regelmäßig abzusaugen und gelegentlich nebelfeucht zu wischen. Zeigt der Dielenboden irgendwann stärkere Gebrauchsspuren und Abnutzungserscheinungen, kann er einfach abgeschliffen werden und sieht danach wieder aus wie neu.

Dank moderner und heimwerkerfreundlicher Systeme ist das Verlegen heute auch nicht mehr wesentlich schwieriger als das Verlegen von Parkett oder Laminat. Sehr wichtig ist, die notwendigen Vorarbeiten sorgfältig und gewissenhaft ausführen. 

Wie nun aber ein Dielenboden konkret verlegt wird und worauf es dabei zu achten gilt, erklärt die folgende Anleitung:

Die unterschiedlichen Dielenarten

Für einen Dielenboden kommen verschiedenste Holzarten in Frage, am häufigsten werden jedoch Dielen aus Fichte, Kiefer, Tanne, Eiche, Ahorn, Kirsche, Hemlock oder Oregonpine verlegt. Sind die Dielen unbehandelt, kann die Oberfläche nach dem Verlegen mithilfe von Wachs, Öl, einer Lasur oder einer farbigen Beize noch verändert werden. 

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Dielen eine zehnprozentige Holzfeuchte aufweisen. Solche Dielen sind nämlich bereits auf das Klima in Wohnräumen abgestimmt und neigen weniger dazu, Fugen zu bilden.  Moderne Dielenböden bringen den großen Vorteil mit sich, dass sie unsichtbar verschraubt oder vernagelt werden können. 

Anders als früher sind die Dielen heute nämlich mit Nut und Feder ausgestattet. Unabhängig von der Holzart sind Dielen dabei in zwei Varianten erhältlich. So gibt es zum einen die sogenannten Langdielen. 

Diese sind bis zu sechs Meter lang, nur an den Längsseiten mit Nut und Feder ausgestattet und die Verlegung erfolgt über die gesamte Raumbreite. Zum anderen werden Kurzdielen angeboten. Sie verfügen sowohl an den Längs- als auch an den Stirnseiten über Nut und Feder und können daher wie Parkett oder Laminat beim Verlegen zu Reihen verbunden werden.  

Anleitung: so wird ein Dielenboden verlegt

Das eigentliche Verlegen eines Dielenbodens ist nicht wesentlich schwieriger als das Verlegen von Parkett oder Laminat. Etwas aufwändiger sind allerdings die Vorarbeiten, die unbedingt sehr sorgfältig ausgeführt werden müssen. 

Die Vorgehensweise beim Verlegen von einem Dielenboden gliedert sich in drei Arbeitsschritte:

1. Die vorbereitenden Arbeiten

Früher war es üblich, die Dielen direkt auf den Holzdeckenbalken zu vernageln oder zu verschrauben. Diese Methode wird heute nicht mehr angewandt, sondern die Dielen werden auf einer Unterkonstruktion aus Lagerhölzern verlegt. Je nach Untergrund beginnt die Arbeit aber mit dem Auslegen einer etwa 0,2mm starken PE-Folie, die als Dampfsperre fungiert. 

Eine solche Dampfsperre ist vor allem dann wichtig, wenn der Untergrund bodenkalt ist oder Restfeuchtigkeit enthält. Als nächstes folgt die Unterkonstruktion, für die in aller Regel Kanthölzer im Format 7 x 4,5cm verwendet werden. Beim Kauf der Lagerhölzer sollte übrigens darauf geachtet werden, dass die Kanthölzer den gleichen Trockenheitsgrad aufweisen wie die Dielen. Die Lagerhölzer werden nun über die gesamte Länge mit Dämmstreifen unterlegt und in einem Abstand zwischen 30 und 50cm zueinander im Raum ausgelegt. 

Um Unebenheiten im Untergrund auszugleichen, werden die Lagerhölzern an den entsprechenden Stellen mit unterschiedlich starken Holzscheiben unterfüttert, die verleimt oder vernagelt werden. Wichtig bei der Unterkonstruktion ist, dass sie absolut waagerecht ausgerichtet ist und fest auf dem Untergrund aufliegt.

Andernfalls würden sich Unebenheiten auch auf den Dielenboden übertragen. Ist die Unterkonstruktion ausgerichtet, werden die Lagerhölzer mit dem Untergrund verschraubt. Anschließend werden die Räume zwischen den Lagerhölzern mit Dämmmaterialien wie Mineralwolle oder Styropor ausgefüllt.   

2. Das Verlegen der Dielen

Bevor mit dem eigentlichen Verlegen der Dielen begonnen wird, sollte zunächst einmal ausprobiert werden, wie die Dielen ausgehen. Es ist nämlich zum einen sehr arbeitsaufwändig und zum anderen optisch nicht allzu schön, wenn eine Seite und die letzte Reihe aus kleinen, schmalen Streifen bestehen. Besser ist in diesem Fall, die erste Dielenreihe entsprechend zuzuschneiden. Wie die Dielen zugeschnitten werden, hängt vom verwendeten Werkzeug ab. 

Wird mit einer Tischkreissäge gearbeitet, reißen die Holzfasern nach unten aus, weshalb die Dielen mit der Sichtseite nach oben zugeschnitten werden. Beim Zuschnitt mit einer Handkreissäge oder einer Stichsäge werden die Dielen mit der Rückseite nach oben zugeschnitten, weil die Holzfasern hier nach oben ausreißen.

Für die erste Dielenreihe werden die Dielen nun so ausgelegt, dass die Nut zur Wand zeigt. Außerdem werden die Dielen mit einer mindestens 1,5cm breiten Dehnungsfuge zu allen drei Seiten hin ausgerichtet. Diese Dehnungsfuge ist notwendig, damit das Holz ausreichend Platz zum Arbeiten hat.

Um die Dielen zu fixieren, werden sie mit Distanzkeilen oder kleinen Holzstücken verkeilt und anschließend von oben wandseitig mit den Lagerhölzern verschraubt oder vernagelt. Durch die wandseitige Befestigung verschwinden die Schrauben oder Nägel später unter der Abschlussleiste. In der zweiten Reihe werden die Dielen mit der Nut auf die Feder der ersten Reihe geschoben. 

Mithilfe von einem Schlagholz und einem Hammer werden die Dielen dann vorsichtig zusammengetrieben und wenn sie in Position sind, schräg durch die Feder hindurch verschraubt oder vernagelt. Beginnt die zweite Reihe mit einem Reststück der ersten Reihe, sollte dieses Reststück mindestens 50cm lang sein. So werden nun nach und nach alle Dielen verlegt, wobei Distanzkeile sicherstellen, dass die Dehnungsfuge erhalten bleibt. Die letzte Dielenreihe wird dann wieder wie die erste Dielenreihe wandseitig von oben verschraubt oder vernagelt.  

3. Die Abschlussarbeiten

Ist der Dielenboden fertig, können die Distanzkeile entfernt werden. Wer möchte, kann unbehandelte Dielen nun noch ölen, wachsen, lasieren oder beizen. Wichtig dabei ist aber, ein Mittel zu verwenden, das die Dielen nicht miteinander verklebt. 

Dies könnte nämlich dazu führen, dass die Dielen reißen oder sich unschöne, große Fugen bilden. Zum Schluss können dann noch Abschlussleisten montiert werden und damit ist der Dielenboden fertig.

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