10 Tipps für die perfekte Haustür, Teil I
An eine Haustür werden zahlreiche Anforderungen gestellt. So soll die Eingangstür einen bequemen Zutritt ins Haus ermöglichen, das Gebäude sicher verschließen und vor Einbrüchen schützen. Sie soll dafür sorgen, dass im Sommer die Hitze draußen bleibt und im Winter keine Wärme verloren geht.
Außerdem soll die Haustür optisch ansprechend aussehen und dem Eingangsbereich einen einladenden Eindruck verleihen. Nun ist die Auswahl an Haustüren aber riesig. Gleichzeitig geht eine Haustür mitunter ordentlich ins Geld und für die Arbeiten rund um den Einbau kommen noch einmal weitere Kosten dazu. Daher sollte gut überlegt sein, welche Haustür es am Ende werden soll, denn in aller Regel wird sie so schnell nicht wieder ausgetauscht werden.
Aber was ist bei einer Haustür wichtig? Welche Anforderungen sollte sie erfüllen und was sollte beachten werden? In einem zweiteiligen Beitrag nennen wir 10 Tipps für die perfekte Haustür.
Hier ist Teil I:
1. Tipp: die Materialien
Eine Haustür kann aus Holz, Metall, Kunststoff oder einem Mix aus diesen Materialien gefertigt sein. Die verarbeiteten Materialien haben großen Einfluss darauf, wie die Haustür aussieht. Gleichzeitig wirken sich die Materialien darauf aus, wie robust und pflegeintensiv die Haustür ist. Eine Haustür ist den Witterungseinflüssen oft direkt ausgesetzt und muss mit beispielsweise Regen, UV-Strahlung, Schnee und Frost zurechtkommen. Holztüren machen optisch viel her und bieten einen guten Wärmeschutz.
Allerdings erfordern sie eine regelmäßige Pflege. Kunststofftüren sind pflegeleichter, schneiden in Sachen Wärmeschutz aber mitunter etwas schlechter ab als Holztüren. Haustüren aus Aluminium und Edelstahl sind sehr witterungsbeständig. Damit sie als Haustür eingebaut werden dürfen, müssen sie aber mit einer Profildämmung ausgerüstet sein.
Generell gilt, dass die ausgewählte Haustür die Vorgaben der Produktnorm DIN EN 14351-1 erfüllen sollte. Optimal ist es, wenn die Haustür außerdem mit dem RAL-Gütezeichen 695 gekennzeichnet ist. Dieses Gütezeichen gibt an, dass die Haustür freiwillig einer unabhängigen Qualitätskontrolle unterzogen wurde.
2. Tipp: die Sicherheit
Statistiken zufolge wird in Deutschland etwa alle vier Minuten eingebrochen und dabei verschaffen sich die Einbrecher oft über die Haustür Zutritt in das Gebäude. Wird eine neue Haustür eingebaut oder die bestehende Haustür aufgearbeitet, sollte der Einbruchsschutz deshalb ein wichtiges Kriterium sein. Maßgeblich für die Sicherheit ist, dass das Türblatt, die Zarge, die Beschläge, die Bänder und das Schloss als Einzelkomponenten aufeinander abgestimmt sind und sich zu einer Gesamtkonstruktion ohne Schwachstellen verbinden.
Die Norm DIN EN 1627 teilt Haustüren je nach Umfang des Einbruchschutzes in die Widerstandsklassen RC 1 bis RC 6 ein. Je höher die Widerstandklasse ist, desto höher ist der Schutz. Bei einem privaten Wohnhaus sollte die Haustür mindestens der Widerstandklasse RC 2 oder RC 3 entsprechen.
Ratsam ist außerdem, den Einbau oder die Nachrüstung der Haustür von einem qualifizierten Fachbetrieb durchführen zu lassen. Dadurch ist sichergestellt, dass die vorhandenen Sicherungen auch tatsächlich richtig montiert sind und ihre Wirkung wie vorgesehen entfalten können.
3. Tipp: die energetischen Eigenschaften
Wie gut der Wärmeschutz ist, den eine Haustür bietet, hängt in erster Linie von der Stärke und dem Aufbau des Türblattes und des Türrahmens ab. In diesem Zusammenhang gilt, dass der Wärmedurchgangswert der Tür, der sogenannte Ud-Wert bei höchstens 1,5 W/(m2K) liegen sollte. Möchte der Hausbesitzer KfW-Fördermittel in Anspruch nehmen, darf der Ud-Wert 1,3W/(m2K) nicht überschreiten.
Ist die Tür mit Glaseinsätzen ausgestattet, sollten diese aus Wärmeschutzglas bestehen. Damit keine Wärme verloren geht, ist außerdem wichtig, dass die Türkonstruktion luftdicht abschließt. Dies lässt sich durch zwei umlaufende Dichtungen und eine entsprechende Abdichtung am Boden erreichen. Eine fachgerechte Montage der Haustür stellt sicher, dass die Anschlussfuge zwischen dem Türrahmen und dem Mauerwerk richtig abgedichtet ist.
4. Tipp: die Proportionen
Insgesamt ist es ratsam, den Eingangsbereich lieber zu großzügig als zu knapp zu bemessen. Eine ausreichend breite Haustür ermöglicht es, das Haus auch mit Einkaufstüten in den Händen, einer Gehhilfe oder einem Kinderwagen bequem zu betreten. Die Klingel, das Namensschild, der Briefkasten und andere Elemente in einer angenehmen Höhe verhindern ein umständliches Bücken oder Angeln. Als Faustregel gilt, dass die Haustür eine Durchgangsbreite zwischen 90 cm und 100 cm haben sollte.
Die Bedienelemente sollten in einer Höhe zwischen 85 cm und 105 cm montiert sein. Ratsam ist außerdem, unnötige Stolperfallen zu vermeiden. Dies lässt sich durch einen Einbau der Tür ohne Schwelle und in den Boden eingelassene Roste umsetzen. Ist eine Eingangstreppe notwendig, sollte sie ausreichend breit sein, einen rutschfesten Belag haben und über deutlich erkennbare Stufen mit bündigen Stufenkanten verfügen. Geländer auf beiden Seiten und ein Podest direkt vor der Haustür sorgen für noch mehr Sicherheit und Komfort.
5. Tipp: die Optik
Natürlich soll eine Haustür nicht nur praktisch sein, sondern auch ansprechend aussehen. Ein harmonisches und einladendes Gesamtbild entsteht, wenn das Design, die Farbe und das Material der Haustür auf den Baustil des Gebäudes, die Optik der Fassade und die sonstigen Elemente im Eingangsbereich abgestimmt sind.
So passt beispielsweise eine topmoderne Haustür gut zu einem chicen Architektenhaus, wirkt bei einem historischen Fachwerkhaus aber komisch. Andersherum harmoniert eine massive Holztür mit historisch anmutenden Beschlägen prima mit der Fassade eines alten Bauernhauses, während sie bei einem modernen Bungalow zu einem irgendwie seltsamen Bild führt. Generell ist der Hausbesitzer bei der Auswahl einer Haustür gut beraten, wenn er sich für einen eher zeitlosen Stil entscheidet.
Immerhin soll eine Haustür ja viele Jahre oder gar Jahrzehnte lang gute Dienste erweisen und auch nach einem neuen Fassadenanstrich oder dem Austausch der Fenster noch zum Haus passen. Mitunter kann es sich übrigens auch lohnen, die bestehende Haustür aufarbeiten zu lassen. Die Montage neuer Dichtungen, der Austausch von einfachverglasten Elementen gegen Wärmeschutzglas, der Einbau eines neuen Zylinders und die optische Auffrischung des Türblattes können letztlich kostengünstiger sein als eine komplett neue Haustür.
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Thema: 10 Tipps für die perfekte Haustür, Teil I
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