Einfache Bauanleitung für ein Wildbienenhotel
Mittlerweile finden sich in vielen Gärten und auf Balkonen Insektenhotels. Doch für Wildbienen sind gekaufte Exemplare oft nicht geeignet. Das liegt zum einen daran, dass die Herbergen für große Wildbienen nicht tief genug sind. Zum anderen ist die Bestückung falsch. Mit den gerne verwendeten Kiefer- und Tannenzapfen zum Beispiel können Bienen als Nisthilfe nichts anfangen.
Und bei dünnen Stäben aus Holz ist meist ins Stirnholz gebohrt. Doch bei diesen Bohrungen stellen sich die Holzfasern auf, was zu Verletzungen an den Flügeln der Bienen führen kann.
Allerdings ist es gar nicht notwendig, eine Bienenherberge zu kaufen. Denn ein Wildbienenhotel lässt sich ganz einfach selber bauen.
Eine Bauanleitung stellen wir in diesem Beitrag vor:
Das Hotel ist aber tatsächlich und ausschließlich für Wildbienen gedacht. Honigbienen werden von Imkern gefüttert und gut versorgt. Um sie müssen sich Hobbygärtner keine Sorgen machen. Und es ist auch nicht notwendig, für sie Honig oder Zuckerwasser bereitzustellen. Mit Wildblumen ist den Insekten weit mehr geholfen.
Inhalt
Die Materialien für ein Wildbienenhotel
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Stück Hartholz, gut abgelagert und mit mindestens fünf Zentimetern Durchmesser
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Tischbein oder Möbelfuß und Schrauben zum Befestigen
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Tontopf als Dach und eine längere Schraube als Abstandshalter
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Schraubendreher
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Schleifpapier
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Lochfeile
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Bohrmaschine
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Holzbohrer in verschiedenen Stärken von zwei bis neun Millimeter
Die Bauanleitung für ein Wildbienenhotel
Das Wildbienenhotel soll in erster Linie einen praktischen Nutzen haben und den Insekten als Nisthilfe dienen. Die Optik spielt eine untergeordnete Rolle. Doch gerade die sehr natürliche Form macht das Hotel zu einem hübschen Blickfang, der im Garten eine genauso gute Figur macht wie in einem Blumenkübel auf dem Balkon.
Schritt 1: Rinde entfernen
Für das Wildbienenhotel muss unbedingt ein Stück Hartholz verwendet werden. Weichholz ist als Nisthilfe nicht geeignet. Außerdem sollte der Durchmesser des Holzstücks mindestens fünf Zentimeter betragen, damit die Löcher tief genug werden.
Von dem Holzstück nun an einer Seite die Rinde entfernen. Ob die Rinde über die gesamte Länge oder nur auf einem Teilbereich abgehoben und wie breit der freigelegte Streifen wird, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen.
Zu klein sollte die Fläche aber nicht sein, weil sonst zu wenig Platz für Eingänge vorhanden ist.
Um die Rinde abzuheben, mit dem Schraubendreher zwischen Holz und Rinde fahren. So lässt sich die Rinde Stück für Stück abhebeln. Reste, die hängen bleiben, mit dem Schraubendreher abkratzen.
Schritt 2: Löcher bohren
In die freigelegte Stelle werden jetzt Löcher gebohrt. Dabei die Löcher beliebig verteilen und unterschiedlich große Bohrer verwenden. Beim Bohren den jeweiligen Holzbohrer immer komplett im Holz versenken. Dadurch hat das Loch automatisch die richtige Tiefe.
Wichtig ist, dass immer in den Ast oder Stamm gebohrt wird, und nicht ins Stirnholz, also die Schnittkanten.
Denn im Stirnholz würden sich die Holzfasern womöglich aufrichten und die Bienen an ihren Flügeln verletzen. Die Löcher daher immer nur dort platzieren, wo die Rinde entfernt wurde.
Sind alle Löcher gebohrt, werden sie mit einer dünnen Feile nachgearbeitet. So entstehen glatte Innenwände. Anschließend den gesamten Bereich ohne Rinde mit Schleifpapier glätten. Ist die Oberfläche so glatt, dass keine Holzfasern mehr abstehen, den Holzstaub sorgfältig entfernen.
Schritt 3: Tischbein und Tontopf befestigen
Damit das Wildbienenhotel in die Erde gesteckt werden kann, bekommt es einen Fuß. Dafür kann ein kurzes Tischbein, ein Möbelfuß oder auch eine Bodenhülse zum Anschrauben verwendet werden. Den Fuß mit Schrauben mittig auf der Unterseite des Holzstücks befestigen.
Als Dach, das das Holz vor Regen schützt, kommt ein Tontopf zum Einsatz. Dazu zunächst eine etwas längere Schraube in die obere Schnittfläche des Holzstücks eindrehen. Die Schraube dient als Abstandshalter.
Hat der Tontopf ein Loch im Boden, sollte der Schraubenkopf so groß sein, dass er nicht durch das Loch durchrutscht. Alternativ kann das Loch auch mit Wachs oder einer Tonscherbe verschlossen werden. Jetzt den Tontopf einfach auf der Schraube über das Holz stülpen.
Das Wildbienenhotel ist damit auch schon fertig und kann an der gewünschten Stelle im Garten positioniert werden. Dabei das Holz so ausrichten, dass die Löcher nach Süden zeigen.
Auch wenn das Wildbienenhotel gut gemeint ist, ist Geduld gefragt. Es kann sehr lange dauern, bis Wildbienen das Hotel für sich entdecken und es nutzen. Wer etwas nachhelfen möchte, kann im Garten Wildblumen säen oder das Hotel in einen Blumenkübel mit Wildblumen stecken. So haben die Wildbienen nicht nur eine Nisthilfe, sondern finden direkt vor der Haustür auch Nahrung.
Alternativ:
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Thema: Einfache Bauanleitung für ein Wildbienenhotel
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