Das Holzschutz Gift
Der Baustoffhandel wirbt immer häufiger mit giftfreien Holzschutzmitteln. Allerdings heißt das noch lange nicht, das bei einem „Holzwurm-Alarm“ nur ungiftiges zum Einsatz kommt. Das hat sicher nichts wirklich etwas mit den „falschen“ Versprechungen der Hersteller zu tun.
Es ist schlicht der häufige Irrtum, dass Holzschutz und die Bekämpfung von Holzschädlingen mit Gift, als das Gleiche betrachtet werden. Wer also in seinem Keller eine uralte Kommode findet, die schon „Holzwürmer“ hat und dann zum Beispiel mit seinen Resten von Borsalz beigeht, um das Holz zu schützen, wird wenig erreichen.
Borsalz ist ein reines „Schutzmittel“, aber kein Gift bzw. Insektenbekämpfungsmittel. Das Gleiche gilt auch bei den verschiedenen Ölen, Wachsen und den meisten sonstigen Holzschutzmitteln, mit denen man sein Holz vor Witterungen und NEUEN Holzwurmansiedlungen schützen kann.
Zimtöl und Rotenon als Gift
Um ein altes Möbelstück von Holzwürmern mit Gift zu befreien, wird man also auf die biologische Schädlingsbekämpfung zurückgreifen müssen. Sicher möchte niemand für eine Kommode einen mittelständischen Betrieb für eine thermische Behandlung in Bewegung setzen.
Aber, es gibt ja auch Alternativen. Vor allem mit Pflanzengiften, kann man bei so kleinen „Arbeitsflächen“ gute erfolge erreichen. Es gibt verschiedene Stoffe, die als biologisches Insektizid benutzt werden können. Zimtöl, zum Beispiel, gilt als sehr effektives Insektizid, mit dem vor allem für das Larvenstadium bekämpft werden kann. Aber auch Rotenon, eine Substanz die aus der Wurzel der Pflanze Barbasco (Deguelia utilis) gewonnen wird, ist ein sehr effektives Gift gegen Insekten. Weil dieser Stoff aber im Verdacht steht, beim Menschen Parkinson auszulösen ist er in Deutschland als Insektizid nicht zugelassen.
Außerdem gibt es noch Pyrethrum Gift, das aus bestimmten Chrysanthemenarten gewonnen wird. Obwohl dieses Insektizid nicht nur für die Insekten sondern auch ihre natürlichen Feinde und Fische sehr giftig ist, ist es in sehr vielen Ländern zugelassen und wurde schon von den alten Römern als „Flohpulver“ verwendet. Pyrethrum ist ein Gift, das schon durch Berührung seine Wirksamkeit entfalten kann.
Allerdings ist es auch sehr lichtempfindlich und verliert seine Wirkung wenn es nicht dunkel gelagert wird. Bei einem Einkauf, wird man die synthetischen Versionen von Pyrethrum (Pyrethroide) sicher günstiger bekommen. Denn die natürliche Extraktion ist sehr aufwendig und teuer. Außerdem kann einfach nicht genug davon hergestellt werden. Umweltschutz und Natur, gegen Gift. Fachinformationen und Schutz vor Giften, in der Gefahrstoff Datenbank auf https://www.eu-datenbank.de/gefahrstoff_datenbank/index.php
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