Klicklaminat verlegen – ausführliche Anleitung, 2. Teil

Klicklaminat verlegen – ausführliche Anleitung, 2. Teil

Ein Holzboden sorgt für ein wohnliches Ambiente, sieht toll aus und ist recht pflegeleicht. Außerdem kann der Heimwerker den Fußboden selbst verlegen. Das gilt vor allem dann, wenn er sich für ein Klicklaminat entscheidet. Denn dank Klick-System sind die Paneele schnell, einfach und sicher miteinander verbunden. Besondere Werkzeuge braucht es nicht.

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Klicklaminat verlegen - ausführliche Anleitung, 2. Teil

Auf ein paar Kleinigkeiten muss der Heimwerker aber trotzdem achten. Damit der neue Fußboden ein voller Erfolg wird, erklären wir in einer ausführlichen Anleitung, wie der Heimwerker das Klicklaminat verlegen sollte. Dabei ging es im 1. Teil um die Vorbereitungen.

Jetzt kümmern wir uns um das Verlegen als solches:

5 Grundregeln beim Verlegen von Klicklaminat

Eigentlich ist das Verlegen von Klicklaminat wirklich nicht besonders schwer. Selbst ein wenig geübter Heimwerker sollte seinen neuen Fußboden ohne größere Schwierigkeiten verlegen können. Allerdings gibt es ein paar grundsätzliche Regeln, die der Heimwerker unbedingt im Hinterkopf haben sollte.

Nämlich diese:

  1. In dem Raum, in dem das Klicklaminat verlegt wird, sollten normale Zimmerwerte herrschen. Die Raumtemperatur sollte also mindestens 18 °C betragen, der Boden sollte nicht kälter als 15 °C sein. Die Luftfeuchtigkeit sollte sich zwischen 50 und 60 Prozent bewegen. Diese Bedingungen sollten auch in den drei Tagen nach dem Verlegen gegeben sein.

  2. Klicklaminat wird immer schwimmend verlegt. Die Paneele werden nur zusammengeklickt, ansonsten mit dem Untergrund aber nicht verklebt, vernagelt oder verschraubt.

  3. Zu allen Seiten hin muss eine Dehnungsfuge gesetzt werden, die mindestens 10 mm breit ist.

  4. Paneele, die der Heimwerker zuschneidet, müssen mindestens 5 cm breit und mindestens 40 cm lang sein.

  5. Sockelleisten, die die Dehnungsfuge kaschieren, werden nur an der Wand verschraubt. Am Klicklaminat werden sie nicht befestigt.

Das Klicklaminat verlegen

Konnte sich das Klicklaminat mindestens zwei Tage lang im Raum akklimatisieren, ist die Trittschalldämmung verlegt und sind die notwendigen Werkzeuge griffbereit, kann sich der Heimwerker an die Arbeit machen:

Die erste Reihe Klicklaminat verlegen

Zunächst sollte der Heimwerker ausmessen, wie viele Paneele er für eine Reihe braucht. In den meisten Fällen wird er das letzte Paneel nämlich zuschneiden müssen. Allerdings sollte das zugeschnittene Paneel dann mindestens 40 cm lang sein. Wäre es kürzer, sollte der Heimwerker auch das erste Paneel der Reihe etwas abschneiden.

Außerdem sollte der Heimwerker überschlagen, wie breit die letzte Paneelreihe wird. Wird sie schmaler als 5 cm, muss der Heimwerker die Paneele der ersten Reihe ebenfalls der Länge nach schmaler zusägen.

Beim Verlegen fängt der Heimwerker in der rechten Ecke an. Von rechts nach links legt er dann seine Paneele längsseitig an der Wand entlang aus und klickt sie jeweils an den Stirnseiten zusammen.

Wichtig ist, dass der Heimwerker an die Dehnungsfuge denkt – und zwar sowohl an der Längsseite als auch an den schmalen Stirnseiten! Damit eine mindestens 10 mm breite Fuge bleibt, schiebt der Heimwerker am besten kleine Holz- oder Kunststoffkeile zwischen die Paneele und die Wand.

Die Dehnungsfuge stellt zusammen mit der schwimmenden Verlegung sicher, dass das Klicklaminat arbeiten kann.

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Muss der Heimwerker ein Paneel zuschneiden, legt er es mit dem Dekor nach unten hin. Anschließend markiert er sich mit dem Bleistift die Schnittkante auf der Rückseite und sägt das Paneel dann mit der Stich- oder Kreissäge zu. Danach dreht er das Paneel wieder um und setzt es ein.

Die zweite Reihe Klicklaminat verlegen

Ist von der ersten Reihe ein Paneelstück übrig, das länger ist als 40 cm, kann der Heimwerker damit die zweite Reihe beginnen. Ansonsten muss er ein Paneel zuschneiden, beispielsweise auf 50 cm.

Notwendig ist das deshalb, weil die Fugen versetzt sein müssen und der Versatz mindestens 40 cm betragen muss. Andernfalls werden die Nut- und Federverbindungen nicht stabil genug.

Auch die zweite Reihe verlegt der Heimwerker wieder von rechts nach links. Dabei setzt der Heimwerker ein Paneel im spitzen Winkel an das Paneel der Vorreihe an und drückt es nach unten, bis er ein „Klick“ hört.

Eine andere Möglichkeit ist, dass der Heimwerker die beiden Paneele leicht anhebt und mit dem Daumen von oben auf die Fuge drückt. Wenn sich die Paneele ohne Kraftaufwand verbinden lassen, hat der Heimwerker den richtigen Winkel gefunden.

Und keine Sorge:

Das klingt in der Theorie schwieriger als es in Wirklichkeit ist. Nach zwei, drei Paneelen hat der Heimwerker den Dreh raus.

Die Paneele der zweiten Reihe klickt der Heimwerker an den Längs- und den Stirnseiten zusammen. Auch hier ist aber wieder wichtig, dass er an die Dehnungsfuge denkt.

Alle weiteren Reihen verlegen

Wie eben beschrieben, arbeitet sich der Heimwerker nun Reihe für Reihe durch den Raum. Dabei verlegt er jede Reihe von rechts nach links, indem er die Paneele an den Längs- und den Stirnseiten zusammenklickt. Die Reihen beginnt er immer abwechselnd mit einem ganzen Paneel und einem Abschnitt, damit der notwendige Versatz gegeben ist.

Die letzte Reihe Klicklaminat verlegen

Ist der Heimwerker bei der letzten Reihe angekommen, wird er die Paneele meist sowohl in der Länge als auch in der Breite zuschneiden müssen.

Dafür misst er aus, wie breit er die Paneele braucht. Vom Abstand zwischen den verlegten Paneelen und der Wand kann er gleich die 10 mm für die Dehnungsfuge abziehen.

Anschließend sägt er das Laminat der Länge nach zu und entfernt dabei auch die Feder. Dann kann der Heimwerker die zugeschnittenen Paneele einsetzen. Damit sie sicher halten, werden sie mit den Nachbarpaneelen verleimt.

Die Sockelleisten montieren

Hat der Heimwerker das Klicklaminat verlegt, kann er die Keile entfernen. Danach bringt er die Sockelleisten an. Die Sockelleisten verdecken die Dehnungsfuge und sorgen für einen sauberen Abschluss.

Befestigt werden die Sockelleisten aber nur an der Wand, nicht am Laminat. In den Ecken sägt der Heimwerker die Leisten auf Gehrung.

Im Prinzip wäre der neue Fußboden damit fertig. Nur besteht der Fußboden in einem Raum nicht nur aus der viereckigen Fläche. Vielmehr gibt es auch Türen, Heizungsrohre und den Übergang zum nächsten Raum.

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Sockelleisten anbringen – Beispiel:

Und wie der Heimwerker das Klicklaminat an solchen besonderen Stellen verlegt, erklären wir im 3. Teil.

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Markus Scheuer - Tischlermeister, Mario Schwab - Holzmechaniker und Timor Arksol - Inhaber Holzhandel, Youtuberin Sevilart - Handarbeiten & Kunsthandwerk (Holz-Rohstoffe), sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Seite, Importeur von Holzmöbeln, Deko- und Kunsthandwerk, schreiben hier Wissenswertes zum Rohstoff Holz, sowie Anleitungen, Tipps und Ratgeber für die Holzbearbeitung.

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