Sägemehl verwerten – Infos und Tipps
Wer regelmäßig mit Holz arbeitet, hat oft auch kleinere oder größere Mengen an Sägemehl übrig. Dann stellt sich die Frage, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, die Späne sinnvoll zu nutzen. Tatsächlich sind Sägespäne keineswegs bloßer Abfall. Wir haben Infos und Tipps, wie sich Sägemehl verwerten lässt!
Inhalt
Sägemehl im Garten
Im Garten sind Sägespäne prima aufgehoben. So können sie zum Beispiel als Belag für Gartenwege eingesetzt werden. Bei Regen verhindert das Sägemehl dann, dass die aufgeweichten Wege verschlammen. Außerdem lässt sich auf Sägemehl gut barfuß laufen.
Auch als natürliche Abgrenzung für Beete sind Sägespäne geeignet. Zumal sie Schnecken davon abhalten sollen, in die Beete zu kriechen. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit im Garten ist, das Sägemehl unter Nadelbäume zu streuen.
Die Nadelbäume erhalten auf diese Weise nützliche Nährstoffe. Gleichzeitig hemmt das Sägemehl den Wuchs von Unkraut.
Sägemehl im Kompost
Kompost aus Sägeabfällen lockert den Boden auf und verbessert seine Struktur. Vor allem Sägemehl, das als Kleintierstreu im Einsatz war, ist unter Hobbygärtnern beliebt. Denn solches Sägemehl soll zu einem besonders lockeren und gut umgesetzten Kompost beitragen.
Allerdings eignet sich nicht jedes Sägemehl für den Kompost. Tabu sind Späne aus Holz, das getränkt, gestrichen oder lackiert war. Auch Sägemehl von Spanplatten hat wegen der Bindemittel nichts im Kompost zu suchen.
Wichtig ist außerdem, auf die Menge zu achten. Weil Sägemehl schlecht verrottet und ein ungünstiges Verhältnis zwischen Kohlenstoff und Stickstoff hat, kann der Kompost bei einer zu großen Menge Sägemehl verderben. Ein weiterer Aspekt ist die im Holz enthaltene Gerbsäure. Zu viel Sägemehl kann dazu führen, dass der Kompost zu sauer wird.
Der Hobbygärtner kann dann zwar mit Kalk gegensteuern, aber dieser Aufwand ist zu groß.
Wird der Komposthaufen angelegt, sollte die unterste Schicht aus einem groben Material bestehen. Sägespäne und Sägemehl sind zu klein und sitzen zu dicht beieinander, um die notwendige Belüftung sicherzustellen. Die feinen Sägeabfälle sollten deshalb gut verteilt als dünne Zwischenschichten in den Kompost eingebracht werden.
Sägemehl beim Räuchern
Wer Fleisch, Wurst, Fisch oder auch Käse räuchert, kann das Sägemehl dafür nutzen. Vor allem Mehl von Buchenholz sorgt für ein schönes Aroma.
Wichtig ist aber, dass das Holz nicht mit der Motorsäge geschnitten wurde. Denn das Öl der Sägekette macht das Sägemehl fürs Räuchern unbrauchbar.
Sägemehl beim Heimwerken
Für den Heimwerker ist feines Sägemehl ein praktischer Werkstoff. Vermischt mit Holzleim, entsteht nämlich eine Masse, die sich ideal zum Füllen von Löchern in Holzoberflächen eignet.
Dabei sorgt der Holzleim für die Bindung, während das Sägemehl den passenden Farbton beisteuert. So sind die ausgebesserten Stellen optisch kaum zu sehen.
Sägemehl für Haustiere
Als Einstreu für einen Pferdestall dürfte die Menge an Sägespänen, die beim Heimwerken oder Holz machen anfällt, eher nicht ausreichen. Doch kleinere Mengen eignen sich sehr gut als kostengünstige Einstreu für Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster.
Wenn die Katze mitspielt, können die Sägespäne auch im Katzenklo zum Einsatz kommen. Denn Sägemehl saugt Flüssigkeit gut auf und bindet sie.
Manchmal wird Sägemehl zudem im Hühnerstall genutzt. Allerdings darf Sägemehl nicht als Einstreu verwendet werden, wenn im Stall eine größere Gruppe Küken untergebracht ist.
Sägemehl als Heizmaterial
Grundsätzlich können Sägemehl und Sägespäne auch als Biomasse verheizt werden. Voraussetzung dafür ist aber ein entsprechender Heizkessel. Hackschnitzel-Heizungen sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Doch ob sie auch mit Sägemehl zurechtkommen, hängt von der Anlage ab.
Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass Hackschnitzel, die als Heizmaterial vorgesehen sind, gewisse Normen erfüllen müssen. Die Normen legen unter anderem die Größe, den Wasser- und Stickstoffgehalt, die verbleibende Aschemenge sowie den Mindestbrenn- und -heizwert fest.
Auf dieser Basis werden Hackschnitzel außerdem in bestimmte Qualitätsklassen eingeteilt. Bei Sägespänen und Sägemehl gibt es solche Klassifizierungen nicht. Dafür sind Sägespäne und Sägemehl zum Beispiel in Sägewerken günstig zu bekommen.
Als Heizmaterial können die Sägespäne dann verwendet werden, wenn der Heizkessel die Zufuhr und die Menge an Brennstoff selbstständig regulieren kann.
Im Zweifel ist es aber ratsam, sich beim Hersteller der Heizungsanlage zu erkundigen. Denn wenn der Kessel das Sägemehl nicht verwerten kann, drohen große Schäden an der Anlage und am Kamin.
Ist ein direktes Verheizen nicht möglich, können Pellets oder Briketts aus Sägemehl eine Alternative sein. Pellets selbst herzustellen, lohnt sich nur bedingt. Denn dafür ist ein Gerät erforderlich, das in der Anschaffung nicht ganz billig ist. Wesentlich einfacher ist es, Briketts zu pressen. Das geht sowohl mit einer selbst gebauten Presse als auch mit dem Holzspalter.
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