Verschiedene Holzwerkstoffe für den Terrassenboden

Verschiedene Holzwerkstoffe für den Terrassenboden

Holz zählt zu den beliebtesten Belägen für Terrassen. Denn der natürliche Werkstoff fügt sich harmonisch ins Gesamtbild ein und erzeugt ein angenehmes, gemütliches und einladendes Ambiente. Außerdem verändert sich das Holz im Laufe der Zeit. Es altert auf eine sehr schöne Art und wirkt dadurch noch lebendiger.

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Verschiedene Holzwerkstoffe für den Terrassenboden

Auch das Trittgefühl wird oft angenehmer empfunden als auf einem Belag aus Stein, Beton oder Fliesen. Das gilt vor allem dann, wenn die Terrasse barfuss betreten wird.

Ein anderer Aspekt ist, dass sich Holz vergleichsweise einfach be- und verarbeiten lässt. Ein handwerklich geschickter Heimwerker kann eine Holzterrasse durchaus selber bauen. Bei anderen Materialien ist das mitunter nicht so einfach möglich.

Doch selbst wenn die Wahl auf Holz als Belag für die Terrasse gefallen ist, stehen noch einige weitere Entscheidungen an. Schließlich gibt es verschiedene Holzwerkstoffe, die für den Terrassenboden in Frage kommen.

Wir stellen die wichtigsten davon vor!:

Terrassendielen und Klickfliesen aus Holz

In den meisten Fällen werden auf einem Terrassenboden Dielen aus Holz verlegt. Damit der Regen gut abfließen kann, sich auf der Terrasse keine Staunässe bildet und die Dielen immer wieder durchtrocknen, müssen hölzerne Terrassendielen auf einer Unterkonstruktion verlegt werden.

Der Unterbau für die Holzdielen kann aus alten Gehwegplatten oder einem Fundament bestehen. Eine andere Möglichkeit ist, auch die Unterkonstruktion aus Holz zu bauen und die Terrasse damit auf einen Rahmen oder Stelzen zu setzen. In diesem Fall muss für den Unterbau aber das gleiche Holz verwendet werden, aus dem auch die Dielen gefertigt sind.

Eine Alternative zu Terrassendielen sind Klickfliesen aus Holz. Durch das Klicksystem lassen sie sich sehr schnell und einfach verlegen. Außerdem brauchen sie keine Unterkonstruktion.

Ein ebener Untergrund reicht völlig aus. Deshalb können Klickfliesen auch auf kleineren Flächen zum Einsatz kommen, so zum Beispiel als Belag für einen Balkon.

Die Holzarten für den Terrassenboden

An heimischen Hölzern eignen sich Lärche, Douglasie, Eiche, Robinie und Edelkastanie für die Terrasse. Die Douglasie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wächst inzwischen aber auch in Deutschland und Frankreich.

Lärchenholz ist die günstige Holzart unter den genannten heimischen Hölzern. Allerdings ist Lärche nicht ganz so haltbar wie zum Beispiel Douglasie oder Robinie. Beim Kauf des Holzes ist ratsam, auf Siegel wie das FSC-Zeichen zu achten. Es kennzeichnet Holz, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.

Neben heimischen Hölzern sind auch Tropenhölzer beliebte Beläge für Terrassen. Teak, Ipe oder Cumarú punkten durch ihre goldbraune Färbung. Außerdem sind sie robust und sehr haltbar.

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Ihre Resistenz gegenüber Pilzen und Schimmel macht sie zu einem idealen Baustoff für den Außenbereich. Gerade bei den Tropenhölzern ist aber sehr wichtig, auf eine Herkunft aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu achten.

Der Holzschutz für den Terrassenboden

Heimische Hölzer sind anfällig für Pilzbefall. Vor dem Verlegen sollten sie deshalb gegen Bläuepilze und Fäulnis behandelt werden. Ist der Terrassenboden fertig, ist es am besten, ihn einzuölen.

Im Baumarkt und Holzfachhandel sind dafür spezielle Terrassenöle erhältlich. Sie sind trittfest und reiben sich nicht ab, wenn die Terrasse genutzt wird. Weil die Öle außerdem tief ins Holz einziehen und einen Schutzfilm aus Naturharzen und Pigmenten bilden, ist der Terrassenboden optimal versiegelt.

Bei Tropenhölzern ist es nicht notwendig, einen zusätzlichen Holzschutz aufzutragen, denn sie sind von Natur aus robust genug. Im Laufe der Zeit bildet sich auf dem Holz aber eine silbergraue Patina, wenn es unbehandelt bleibt.

Dieser Effekt ist durchaus gewollt und verleiht der Terrasse eine tolle Optik. Wer trotzdem lieber die goldbraune Farbe erhalten möchte, kann das Holz mit Terrassenöl streichen.

Technisch modifiziertes Holz für den Terrassenboden

Mit Blick auf den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit möchte so mancher Heimwerker keine Hölzer verarbeiten, die einmal um die halbe Welt transportiert wurden. Holz, das hierzulande wächst, ist aber oft nicht so robust, witterungsbeständig und pilzresistent wie tropische Hölzer.

Um Abhilfe zu schaffen, hat die Holzindustrie deshalb verschiedene Verfahren entwickelt, die die Haltbarkeit der heimischen Hölzer erhöhen.

So sind zum Beispiel thermisch modifizierte Hölzer erhältlich. Holzarten wie Esche, Fichte oder Kiefer werden bei dem Verfahren mit Hitze behandelt, um sie dadurch witterungsbeständiger zu machen.

Bei einem anderen Verfahren werden die Hölzer entweder in Essigsäure oder in Furfur-Alkohol getränkt. Je nach verwendeter Substanz wird dann von einer Acetylierung oder einer Furfuryliederung gesprochen. Im Ergebnis entstehen chemisch modifizierte Hölzer, die kaum Feuchtigkeit aufnehmen und gegenüber Pilzen und Schädlingen resistent sind.

Um heimische Hölzer für den Einsatz im Außenbereich länger haltbar zu machen, können sie auch mit Paraffin und anderen, wasserabweisenden Stoffen behandelt werden. Holzwerkstoffe, die so eine Behandlung durchlaufen haben, werden als hydrophobierte Hölzer bezeichnet.

WPC für den Terrassenboden

Das Kürzel WPC steht für Wood Plastic Composite. Dahinter verbirgt sich ein Werkstoff, der zu etwa 60 Prozent aus Holz und zu 40 Prozent aus Kunststoff und Additiven besteht.

Diese Mischung sorgt dafür, dass WPC robuster, witterungsbeständiger und pflegeleichter ist als reines Holz. Trotzdem bleibt die schöne und natürliche Holzoptik erhalten.

Erhältlich ist WPC in Form von Dielen. Sie werden genauso wie klassische Holzdielen verarbeitet und auf einer Unterkonstruktion verlegt. Inzwischen sind WPC Dielen, ähnlich wie Laminat und Parkett, außerdem auch als Klicksystem erhältlich. Dadurch wird das Verlegen noch einfacher.

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Markus Scheuer - Tischlermeister, Mario Schwab - Holzmechaniker und Timor Arksol - Inhaber Holzhandel, Youtuberin Sevilart - Handarbeiten & Kunsthandwerk (Holz-Rohstoffe), sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Seite, Importeur von Holzmöbeln, Deko- und Kunsthandwerk, schreiben hier Wissenswertes zum Rohstoff Holz, sowie Anleitungen, Tipps und Ratgeber für die Holzbearbeitung.

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