Wie lassen sich alte Holzbalken für neue Projekte aufarbeiten?

Wie lassen sich alte Holzbalken für neue Projekte aufarbeiten?

Alte Holzbalken können ein tolles Material für neue Projekte sein. Allerdings muss das Holz dafür so erneuert und aufgearbeitet werden, dass es für den geplanten Zweck eingesetzt werden kann. Dazu gehört unter anderem, die oberste Schicht abzutragen und Nägel herauszuziehen oder einzuschlagen. Außerdem müssen die Kanten geschliffen und eine Schutzschicht aus Öl aufgetragen werden.

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Wie lassen sich alte Holzbalken für neue Projekte aufarbeiten

Wir erklären Schritt für Schritt, wie sich alte Holzbalken für neue Projekte aufarbeiten lassen!:

Die obere Holzschicht abhobeln

In altem Holz sammelt sich über die Jahre oder Jahrzehnte viel Staub und Schmutz an. Damit die Balken richtig be- und später verarbeitet werden können, müssen sie gründlich gereinigt werden. Ein Hochdruckreiniger eignet sich für diesen Zweck nicht. Denn sein Strahl würde die Holzfasern zu sehr aufstellen. Außerdem wird das Holz zu nass.

Stattdessen sollte ein Hobel zum Einsatz kommen. Mit einem Hobel können wir die oberste Schicht des Holzes abtragen und auf diese Weise den ganzen Staub und Schmutz entfernen.

Wichtig beim Hobeln sind möglichst gleichmäßige Bewegungen in eine Richtung. Das Ziel ist, das Holz so zu bearbeiten, dass eine gleichmäßige und einheitliche Oberfläche entsteht.

Wir empfehlen, einen manuellen Hobel zu verwenden. Denn bei ihm ist die Gefahr geringer, dass die Holzstruktur Schaden nimmt. Wer viele Holzbalken bearbeiten muss oder schnell vorankommen möchte, kann aber natürlich auch zu einem elektrischen Werkzeug greifen.

Nägel herausziehen oder einschlagen

In alten Balken stecken oft Nägel, die teilweise auch verrostet oder abgebrochen sind. Damit sie die weitere Bearbeitung nicht stören, sollten sie entweder entfernt oder komplett im Holz versenkt werden.

Um die Nägel herauszuziehen, bietet sich eine spitze und stabile Zange an. Sie sollte so angesetzt werden, dass wir die Nägel aushebeln können. Die Alternative ist, die Nägel mit einem Hammer und eventuell einem kleinen Meißel so tief in das Holz einzuschlagen, dass sie nicht mehr herausschauen.

Die Nägel einzuschlagen, geht schneller und kostet weniger Kraft, als sie herauszuziehen. Allerdings macht das nur dann Sinn, wenn die Balken an einem Stück bleiben.

Denn die Nägel sind dann zwar noch vorhanden, aber nicht mehr zu sehen. Werden die Balken zersägt und in Stücken verwendet, sollten die Nägel besser alle entfernt werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass wir beim Sägen auf die eingeschlagenen Nägel treffen und unser Sägeblatt ruinieren.

Die Kanten abschleifen

Nach dem Hobeln hat das Holz oft an diversen Stellen unschöne Kanten. Bei der manuellen Bearbeitung ist das kaum zu vermeiden. Allerdings sollten die Kanten auf jeden Fall entfernt werden.

Denn sowohl bei der weiteren Verarbeitung des Holzes als auch bei der späteren Nutzung des fertigen Objekts könnte jemand an den Kanten hängenbleiben und sich verletzen.

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Um die Kanten zu glätten, ist eine elektrische Schleifmaschine am besten geeignet. Damit können wir die Kanten schnell, ordentlich und ohne großen Kraftaufwand glätten.

Das verwendete Schleifpapier darf weder zu grob noch zu fein sein. Im Zweifel ist ratsam, mit einem Schleifpapier mit mittlerer Körnung zu beginnen und danach noch einmal mit feinerem Schleifpapier nachzuarbeiten.

Wichtig ist außerdem, nicht zu viel Druck auszuüben. Das Ziel ist nur, raue Kanten zu glätten. Die Struktur des Holzes soll erhalten bleiben. Schließlich macht sie den Charme der alten Holzbalken aus.

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Das Holz ölen

Wenn das Holz so weit aufgearbeitet ist, wird ein Holzöl aufgetragen. Das Öl verleiht dem Holz eine leicht glänzende Oberfläche, belebt die natürliche Farbe und hebt die Maserung hervor. Gleichzeitig schützt das Öl vor äußeren Einflüssen und Beschädigungen.

Welches Öl die richtige Wahl ist, hängt von der Holzart ab. Viele Handwerker:innen und Heimwerker:innen entscheiden sich für ein sogenanntes Halböl ohne Beschleuniger. Denn dieses Öl ist ein natürliches Öl, das für das Holz besonders schonend ist.

Nach dem Abschleifen ist das Holz sehr aufnahmefähig. Aus diesem Grund können wir das Öl ruhig großzügig auftragen. Überschüssiges Öl, das nicht in das Holz einzieht, wird mit einem sauberen und weichen Tuch abgewischt.

Bleibt das Holz auf der Holzoberfläche stehen, würde es stark kleben.

Ist die Oberfläche trocken, kann eine zweite und später bei Bedarf eine dritte Ölschicht aufgetragen werden.

Hochwertige Farben verwenden

Grundsätzlich sollte schon vor Beginn der Aufarbeitung klar sein, was aus den Holzbalken werden soll und welche Aufgaben sie erfüllen müssen. Dadurch können wir festlegen, wie wir am besten vorgehen, um den gewünschten Look zu erreichen.

Soll eine Art Shabby-Look entstehen, bei dem das Holz seine alte und lebendige Optik behält, ist eine etwas andere Vorgehensweise gefragt, als wenn die Balken wie neu und modern aussehen sollen.

In letzterem Fall bietet es sich an, das Holz nicht zu ölen, sondern stattdessen zu streichen. Wichtig ist dann, auf hochwertige Farben zu achten. Farben in einer guten Qualität verleihen dem Holz einen neuen, frischen und individuellen Look, ohne dass zahllose Anstriche notwendig sind, bis eine gleichmäßige Fläche entsteht.

Optimal ist, wenn es sich um natürliche Farben handelt. Denn sie greifen das Holz nicht an und verursachen keine schädlichen Dämpfe, die sich im Wohnraum verteilen.

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Markus Scheuer - Tischlermeister, Mario Schwab - Holzmechaniker und Timor Arksol - Inhaber Holzhandel, Youtuberin Sevilart - Handarbeiten & Kunsthandwerk (Holz-Rohstoffe), sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Seite, Importeur von Holzmöbeln, Deko- und Kunsthandwerk, schreiben hier Wissenswertes zum Rohstoff Holz, sowie Anleitungen, Tipps und Ratgeber für die Holzbearbeitung.

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