5 Fragen zur richtigen Bohrmaschine
Möchte der Heimwerker ein Projekt in Angriff nehmen, braucht er nicht nur eine Idee und einen Plan. Stattdessen braucht er auch geeignete Baumaterialien und Werkzeug.
Ein Gerät, das bei Heimwerkerarbeiten regelmäßig zum Einsatz kommt, ist die Bohrmaschine. Nun ist die Auswahl an Bohrmaschinen aber riesig. Und nicht jede Art von Bohrmaschine ist für jede Arbeit gleichermaßen gut geeignet.
Damit dem Heimwerker die Auswahl künftig etwas leichter fällt, beantwortet der folgende Beitrag 5 Fragen zur richtigen Bohrmaschine:
Frage 1: Welche Bohrmaschine sollte sich der Heimwerker zulegen?
Wenn der Heimwerker nicht zu viel Geld investieren möchte und nur gelegentlich kleinere Arbeiten ausführt, ist er mit einer Schlagbohrmaschine am besten beraten. Eine Schlagbohrmaschine ist eine Bohrmaschine, die sowohl mit als auch ohne Schlag bohren kann.
Dadurch kommt sie mit den meisten Materialien gut zurecht. Löcher in Holz, Metall, Kunststoff oder Mauerwerk zu bohren, ist also kein Problem. Außerdem kann die Schlagbohrmaschine auch verwendet werden, um ein paar Schrauben einzudrehen. Insofern ist die Schlagbohrmaschine ein echter Allrounder in der Heimwerker-Werkstatt.
Nimmt der Heimwerker gerne auch größere Projekte in Angriff und hat er ein größeres Budget zur Verfügung, trifft er mit einem Akku-Schrauber und einem Bohrhammer eine gute Wahl. Der Akku-Schrauber kann sowohl Löcher bohren als auch schrauben. Er ist schön handlich, hat kein störendes Kabel und kommt in erster Linie bei Holzarbeiten zum Einsatz.
Der Bohrhammer wiederum spielt dort seine Stärken aus, wo die Schlagbohrmaschine an ihre Grenzen stößt. Dies ist in erster Linie dann der Fall, wenn Löcher in Materialien wie Beton, Klinker oder Naturstein gebohrt werden müssen. Aber auch mit allen anderen Materialien wird der Bohrhammer fertig. Mit einem Bohrhammer und einem Akku-Schrauber ist der Heimwerker für fast alle typischen Heimwerkerarbeiten somit bestens ausgerüstet.
Frage 2: Worauf sollte der Heimwerker beim Kauf achten?
Je nach Maschine gibt es unterschiedliche Kennzahlen, die etwas darüber aussagen, was die Maschine kann. Beim Akku-Schrauber sind die Angaben von Volt und Amperestunden die beiden wichtigsten Größen. Die Volt-Zahl gibt an, wie stark der Akku-Schrauber ist.
Die Amperestunden sagen etwas darüber aus, wie lange der Akku-Schrauber seine Leistung erbringt. Der Heimwerker ist mit einem Akku-Schrauber mit 18 Volt und mindestens 1,5, besser noch 2 Amperestunden gut beraten. Daneben sollte ein zweiter Akku zum Lieferumfang gehören. Ideal ist, wenn das Drehmoment des Akku-Schraubers eingestellt werden kann.
Bei der Schlagbohrmaschine wird die Leistung in Watt angegeben. Hier ist der Heimwerker mit einem Gerät mit einer Leistung zwischen 800 und 1.000 Watt auf der sicheren Seite. Auch die Schlagbohrmaschine sollte über eine Drehzahlvorwahl, einen Rechts-Links-Lauf und zwei verschiedene Gänge verfügen. Zudem sollte der Schlag ausschaltbar sein. Dies ist dann wichtig, wenn beispielsweise Fliesen gebohrt werden sollen.
Mit Schlag würden die Fliesen beim Bohren nämlich reißen. Für Bohrhämmern gelten im Prinzip die gleichen Kriterien. Hier wird die Leistung aber nicht in Watt angegeben, sondern die Maßeinheit für die Schlagenergie ist Joule.
Ein Auswahlkriterium, das bei allen drei Bohrmaschinenarten eine Rolle spielt, ist die Handlichkeit. Die Maschine sollte also bequem in der Hand liegen und nicht zu schwer sein. Was den Preis angeht, so kann der Heimwerker mit einem Gerät aus dem mittleren Preissegment nicht viel falsch machen. Das teuerste Markengerät muss es sicher nicht sein, wenn der Heimwerker nur gelegentlich und hobbymäßig werkelt.
Ein sehr preiswertes Gerät kann in Sachen Leistung, Verarbeitung, Belastbarkeit und Lebensdauer mit einem hochwertigen Markengerät aber einfach nicht mithalten. Damit der Heimwerker lange Freude an seinem Gerät hat und gut damit arbeiten kann, sollte er also vor allem auf die Qualität achten und im Zweifel lieber den einen oder anderen Euro mehr ausgeben.
Frage 3: Welche Bohrer benötigt der Heimwerker?
Welche Bohrer der Heimwerker braucht, hängt davon ab, was er bohren will. Für jedes Material gibt es nämlich eigene Bohrer. Holzbohrer haben ein grobes Bohrgewinde und eine Zentrierspitze.
Im Unterschied dazu haben Bohrer für Metall und Kunststoff eine flache Bohrspitze. Sie sind meist schwarz oder goldfarben. Steinbohrer kennzeichnen sich durch ein kleines Plättchen aus Hartmetall, das eingelötet ist. Betonbohrer sehen so ähnlich aus, haben aber einen besonderen Schaft, die sogenannte SDS-Aufnahme.
Frage 4: Wie kann der Heimwerker verhindern, dass er beim Bohren abrutscht?
Optimale Ergebnisse werden dann erzielt, wenn die Bohrmaschine im rechten Winkel zur Wand oder Bohrfläche geführt wird. Vor allem bei Überkopfarbeiten ist das aber nicht immer möglich. Wird die Bohrmaschine leicht schräg gehalten, passiert es recht häufig, dass der Heimwerker etwas verrutscht.
Allerdings gibt es Möglichkeiten, um ein solches Abrutschen zu verhindern. So sind im Baumarkt spezielle Aufsätze erhältlich, die auf die Bohrmaschine montiert werden können. Aber es geht auch einfacher. Der Heimwerker kann das Loch nämlich zuerst mit einem kleinen Bohrer vorbohren. Ein kleiner Bohrer rutscht nicht so schnell ab wie ein größerer Bohrer.
Im zweiten Schritt kann der Heimwerker das Loch dann mit dem Bohrer in der richtigen Größe aufbohren. Durch das vorgebohrte Loch findet der größere Bohrer besseren Halt. Auf glatten Flächen wie Fliesen hilft der Trick, die Bohrstelle mit einem Stück Malerkrepp oder einem Pflaster zu überkleben. Da die Fläche dadurch nicht mehr so glatt ist, rutscht der Bohrer auch nicht mehr so leicht ab.
Frage 5: Was kann der Heimwerker tun, wenn das Bohrloch zu groß geraten ist?
Manchmal hat sich der Heimwerker einfach bei der Auswahl des Bohrers vertan, manchmal ist er beim Bohren verrutscht und manchmal ist das Material so beschaffen, dass es beim Bohren ausreißt. Das Ergebnis ist in allen drei Fällen aber gleich: Das Bohrloch ist zu groß.
Wie der Heimwerker die ganze Sache retten kann, hängt davon ab, wo sich das Bohrloch befindet und wie groß es geworden ist. In einer Wand kann das Bohrloch mit Schnellmörtel gefüllt und nach dem Aushärten noch einmal frisch gebohrt werden.
Eine andere Möglichkeit ist, das Loch mit einem sogenannten Injektionsmörtel zu füllen. Injektionsmörtel ist ein Flüssigdübel. Ist das Loch nur ein wenig zu groß, kann der Heimwerker auch einfach einen etwas größeren Dübel nehmen. Oder er bleibt bei seinem ursprünglichen Dübel und verkeilt ihn mit beispielsweise abgebrochenen Streichholzstückchen.
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Thema: 5 Fragen zur richtigen Bohrmaschine
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