Klicklaminat verlegen – ausführliche Anleitung, 3. Teil

Klicklaminat verlegen – ausführliche Anleitung, 3. Teil

Holz schafft eine warme, gemütliche und wohnliche Atmosphäre. Kein Wunder, dass Holz sehr gerne für Inneneinrichtungen verwendet wird, beispielsweise als Bodenbelag, für Möbel oder in Form von dekorativen Balken.

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Klicklaminat verlegen - ausführliche Anleitung, 3. Teil

Nun ist es aber nicht ganz so einfach, einen Parkett- oder Dielenboden selbst zu verlegen. Bei Klicklaminat ist das anders. Weil Klicklaminat schwimmend verlegt wird, muss der Bodenbelag nicht vollflächig verklebt werden.

Und dann Klick-System lassen sich die Paneele schnell und sicher miteinander verbinden. Spezielle Werkzeuge oder Maschinen sind auch nicht notwendig.

Selbst ein weniger erfahrener Heimwerker sollte es problemlos hinbekommen, seinen neuen Fußboden aus Klicklaminat selbst zu verlegen. Trotzdem gibt es ein paar Kleinigkeiten, die der Heimwerker wissen und beachten sollte.

Und damit alles so klappt, wie geplant, haben wir eine ausführliche Anleitung zum Verlegen von Klicklaminat erstellt. Dabei ging es im 1. Teil um die vorbereitenden Überlegungen und Arbeiten. Im 2. Teil ging es dann um das eigentliche Verlegen.

Nun ist der Boden in einem Raum aber nicht einfach nur eine eckige Fläche. Stattdessen gibt es Türen und Übergänge zu anderen Räumen. Außerdem verlaufen hier und da Leitungen oder Rohre.

In diesem 3. und letzten Teil der Anleitung erklären wir, wie der Heimwerker das Klicklaminat an solchen Stellen verlegt:

Klicklaminat an Türen verlegen

Trifft der Heimwerker auf einen Türrahmen, verlegt er das Klicklaminat im Prinzip genauso wie an der Wand, in einer Ecke oder in einer Nische. Er legt sein Paneel also zunächst mit der Rückseite nach oben an den Türrahmen an und zeichnet sich den Umriss auf.

Anschließend sägt er die Aussparung mit der Stichsäge aus. Wichtig dabei ist, dass der Heimwerker an die Dehnungsfuge zwischen dem Laminat und dem Türrahmen denkt. Den Ausschnitt muss er also um 10 mm vergrößern.

Ist das Paneel zugesägt, kann es der Heimwerker einsetzen. Es kann sein, dass der Heimwerker das Paneel, ähnlich wie in der letzten Reihe, auch in der Breite kürzen muss. In diesem Fall misst er die Breite plus Dehnungsfuge aus und schneidet das Paneel auf der Seite mit der Feder ab. Anschließend leimt er das zugeschnittene Stück ein.

Klicklaminat an Rohren verlegen

[Grafik]

Klicklaminat Rohr

Stößt der Heimwerker auf ein Heizungsrohr oder eine andere Leitung, die aus dem Boden herausragt, bringt der Heimwerker das Paneel zunächst auf die richtige Länge. Danach legt er das Paneel neben das Rohr und überträgt die Aussparung. Auch hier muss er wieder 10 mm für den Dehnungsabstand hinzufügen.

Um die Aussparung auszuschneiden, gibt es zwei Möglichkeiten. So kann der Heimwerker einen sogenannten Forstnerbohrer verwenden. Mit diesem Bohraufsatz entsteht ein kreisrunder Ausschnitt.

Anschließend schneidet der Heimwerker das Paneel schräg auseinander und zwar so, dass der Schnitt über den Ausschnitt hinweg verläuft. Die schräge Schnittkante vergrößert die Fläche zum Verleimen.

Hat der Heimwerker keinen Forstnerbohrer, kann er das Paneel zuerst schräg auseinanderschneiden. Danach kann er aus den beiden Hälften jeweils den Ausschnitt für das Rohr mit der Stichsäge aussägen.

Dabei macht es übrigens nichts, wenn der Ausschnitt nicht ganz rund wird. Im Prinzip könnte der Heimwerker sogar eine eckige Aussparung arbeiten. Denn der Ausschnitt wird später ohnehin abgedeckt.

Sind die Zuschnitte fertig, verlegt der Heimwerker zuerst das größere Paneel. Danach trägt er auf die Schnittkante vom kleineren Stück großzügig Holzleim auf und fügt dieses Stück an die andere Hälfte an.

Im Baumarkt und im Holzfachhandel gibt es spezielle Rosetten. Damit deckt der Heimwerker den Ausschnitt ab.

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Klicklaminat an Übergängen verlegen

Für einen ordentlichen Abschluss und sauberen Übergang zwischen dem Laminatboden und einem anderen Bodenbelag oder dem nächsten Raum befestigt der Heimwerker ein sogenanntes Übergangsprofil.

Je nach Ausführung wird das Profil am Untergrund angeklebt oder daran festgeschraubt. Daneben gibt es Profile, die in das Klicklaminat eingeklickt werden.

Zwischen dem Übergangsprofil und der Kante des Paneels muss der Heimwerker ebenfalls eine Dehnungsfuge von 10 mm belassen. Eine genaue Montageanleitung ist aber bei jeder Übergangsschiene mit dabei.

Klicklaminat in sehr großen Räumen verlegen

Ein Laminatboden besteht größtenteils aus Holz. Und als Naturmaterial bleibt das Holz in Bewegung. Deshalb ist oft davon die Rede, dass Holz arbeitet. Damit ist gemeint, dass sich Holz als Reaktion auf die Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen mal ausdehnt und mal zusammenzieht.

Solche Bewegungen gibt es auch beim Klicklaminat. Als grobe Faustregel gilt, dass die Größe pro Meter Laminat um ungefähr einen Millimeter schwankt. Aus diesem Grund braucht es die umlaufende Dehnungsfuge, die um die 10 mm breit sein sollte.

Andernfalls kann sich das Klicklaminat nicht ausdehnen. Die Folge davon wäre, dass sich die Paneele wölben, stauchen oder an den Verbindungsfugen brechen würden.

Ist ein Raum sehr groß, genügt die umlaufende Dehnungsfuge aber nicht, um die Bewegungen sicherzustellen. Deshalb muss der Heimwerker eine zusätzliche Dehnungsfuge einarbeiten, wenn das Zimmer breiter als acht Meter und/oder länger als zwölf Meter ist.

Bei einer Raumlänge ab 25 Metern sind alle zwölf Meter Dehnungsfugen notwendig.

Um eine Dehnungsfuge durch den Raum zu setzen, klickt der Heimwerker die zwei Paneelreihen an der jeweiligen Stelle nicht zusammen. Stattdessen lässt er, wie an der Wand, einen Spalt zwischen den beiden Reihen. Diesen Spalt kaschiert der Heimwerker dann mit einem Übergangsprofil.

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Markus Scheuer - Tischlermeister, Mario Schwab - Holzmechaniker und Timor Arksol - Inhaber Holzhandel, Youtuberin Sevilart - Handarbeiten & Kunsthandwerk (Holz-Rohstoffe), sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Seite, Importeur von Holzmöbeln, Deko- und Kunsthandwerk, schreiben hier Wissenswertes zum Rohstoff Holz, sowie Anleitungen, Tipps und Ratgeber für die Holzbearbeitung.

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