Parkettmuster und ihre Raumwirkung im Überblick

Parkettmuster und ihre Raumwirkung im Überblick

Parkett ist eigentlich immer eine gute Wahl. Denn der wertvolle Holzboden ist langlebig, pflegeleicht und sehr dekorativ. Im Unterschied zum Dielenboden, der aus großen Holzbohlen besteht, setzt sich ein Parkettboden aus vielen kleinen Massivholzstücken zusammen. Diese sogenannten Parkettstäbe können in vielen verschiedenen Mustern verlegt werden.

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Parkettmuster und ihre Raumwirkung im Überblick

Je aufwändiger ein Muster ist, desto teurer wird der Boden zwar. Ein einfacher Verband aus parallel angeordneten Parkettstäben zum Beispiel ist eine deutlich kostengünstigere Variante als ein verspieltes Mosaik mit Intarsien.

Aber ein Parkettboden überdauert viele Generationen, sodass die Investition lange anhält.

Hinzu kommt, dass das Verlegemuster großen Einfluss auf die Raumwirkung hat. Je nachdem, wie das Parkett verlegt ist, kann der Raum optisch größer oder kleiner, schmaler oder breiter, puristischer oder herrschaftlicher wirken.

Für die Verlegerichtung gilt, dass ein Raum breiter erscheint, wenn der Boden quer zur Längsseite verlegt wird. Verläuft das Parkett hingegen parallel zur langen Seite, gewinnt der Raum optisch an Tiefe.

Doch welche Parkettmuster stehen zur Auswahl? Hier ein kleiner Überblick!

Verband-Muster

Bei einem Verband-Muster sind die Parkettstäbe parallel in einer Richtung verlegt. Die einzelnen Verbände unterscheiden sich danach, ob die Stöße auf einer Höhe, in einer bestimmten Form versetzt zueinander oder unregelmäßig angeordnet sind.

Gleichzeitig betont die Verlegerichtung entweder die Länge oder die Breite des Raums. Ein Raum zum Beispiel, der lang und schmal ist, kann durch ein Parkett im Querverlauf großzügiger wirken.

Verband-Muster mit einem parallelen Verlauf wirken modern und passen gut zu einem klaren, geradlinigen und schlichten Einrichtungsstil. Beim klassischen Parallel-Verband sind alle Parkettstäbe gleichlang und gleichmäßig angeordnet. Die Länge der Stäbe lässt so ein akkurates Streifenmuster entstehen.

Parkettstäbe in unterschiedlichen Farbtönen können für eine schöne Abwechslung sorgen und dem Boden Lebendigkeit verleihen. Das geradlinige Parkettmuster wirkt zeitlos und hält sich dezent zurück.

Auch im sogenannten Englischen Verband sind die Parkettstäbe zwar regelmäßig angeordnet. Allerdings verlaufen die Stöße versetzt zueinander. Sie befinden sich jeweils auf halber Höhe des benachbarten Parkettstabes.

Beim Schiffsboden-Verband wiederum werden die Parkettstäbe so verlegt, dass die Stöße unregelmäßig versetzt sind.

Aus diesem Grund wird dieses Parkettmuster auch als wilder Verband bezeichnet. Parkettstäbe in unterschiedlichen Holztönen unterstreichen die ungleichmäßige Optik zusätzlich.

Fischgrätparkett

Das Fischgrätmuster ist ein Klassiker unter den Parkettmustern und zählt nach wie vor zu den beliebtesten Verlegearten. Es ist in vielen Altbauten zu finden, die um 1900 entstanden sind, wird aber auch in Neubauten gerne eingesetzt.

Beim Fischgrätmuster werden die Parkettstäbe V-förmig im rechten Winkel zueinander angeordnet. Dadurch entsteht ein Zickzackmuster.

Eine Abwandlung davon ist das Französische Fischgrätmuster. Hier werden die Parkettstäbe an der Kopfkante zusätzlich um 45 Grad abgeschrägt, wodurch die Stoßfugen eine lange Linie bilden. Parkett im Fischgrätmuster zu verlegen, ist recht aufwändig und deshalb teurer als ein schlichtes Verband-Muster.

Fischgrätparkett kommt am besten in großen Räumen zur Geltung. Lange und schmale Räume gewinnen optisch an Tiefe und Gleichmäßigkeit, wenn das Muster zur langen Raumseite hin verläuft.

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Würfelparkett

Bei diesem Muster bilden je vier Parkettstäbe im gleichen Format ein Quadrat. Die Quadrate sind im Wechsel waagerecht und senkrecht angeordnet und verlaufen entweder parallel oder diagonal zur Wand.

In den 1960er- und 70er-Jahren war das Würfelparkett, das auch als Schachbrett-Boden bezeichnet wird, groß in Mode.

Die sehr gleichmäßige Anordnung führt zu einer neutralen Raumwirkung. Ein Würfelparkett lässt einen Raum weder schmaler oder länger noch breiter oder kürzer wirken.

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Deshalb eignet sich dieses Muster sehr gut, wenn die Raumwirkung gefällt und nicht verändert werden soll. Auch in quadratischen Räumen kommt das Parkettmuster sehr gut zur Geltung.

Flechtboden

Der Flechtboden ähnelt dem Würfelparkett. Auch hier gibt es Vierecke aus Parkettstäben, die im rechten Winkel zueinander gedreht sind. Allerdings bestehen die Vierecke nur aus zwei bis vier Parkettstäben und sind deshalb nicht quadratisch, sondern rechteckig.

Die rechteckige Form wiederum hat zur Folge, dass die Pakete versetzt zueinander angeordnet und ineinander geschoben sind. Die Lücken, die auf diese Weise entstehen, schließen kleine, quadratische Holzstücke.

Rautenboden und Tafelparkett

Jenseits der bekannten, typischen Muster kann Parkett in den verschiedensten Formen und Varianten verlegt werden. Eine Möglichkeit dabei ist ein Rautenboden. Dabei kommen Parkettstäbe zum Einsatz, die rautenförmig zugeschnitten sind.

Durch die gleichmäßige Anordnung, die in sich weitere Formen wie Würfel, Sterne oder große Rauten entstehen lässt, wirkt das Parkettmuster lebendig und sehr edel. Allerdings ist das Verlegen aufwändig und teuer.

Noch kreativer ist ein Intarsien-Boden, auch als Tafelparkett bezeichnet. Parkettstäbe in unterschiedlichen Formen lassen kunstvolle Muster entstehen, in die auch Symbole, Ornamente und sogar Wappen eingearbeitet sein können. Solche Böden finden sich vor allem in Schlössern und alten Herrenhäusern.

Die hohe Handwerkskunst und die Präzision, die für so einen Boden notwendig sind, haben einen entsprechend hohen Preis, weshalb die Nachfrage nach Tafelparkett klein ist.

Wer sich dennoch für einen derart herrschaftlichen Boden begeistert, findet geeignetes Material bei Restauratoren, Händlern von historischen Baustoffen und Sammlern.

Die Holzarten für die Parkettmuster

Grundsätzlich eignet sich jede Holzart für jedes Parkettmuster. Bei der Wahl des Materials sind aber der Härtegrad des Holzes, angegeben in Brinell, und die Art der Raumnutzung wichtige Faktoren.

Eiche zum Beispiel ist ein sehr hartes und stabiles Holz, das sich gut für Räume eignet, die stark frequentiert werden. In der Küche und im Badezimmer ist eine Holzart gefragt, die bei Feuchtigkeit nicht aufquillt.

Neben Eiche sind hier thermobehandelte Hölzer eine gute Wahl. Auch Olivenholz macht als Parkett eine tolle Figur. Denn Olivenholz ist hart, beständig, robust und punktet zudem mit einer wunderschönen Maserung.

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Ein weiteres Kriterium ist die Farbe:

Helles Holz wie Ahorn lässt einen Raum freundlich und größer wirken, während dunkleres Holz wie Räuchereiche eine warme und gemütliche Atmosphäre ausstrahlt.

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Markus Scheuer - Tischlermeister, Mario Schwab - Holzmechaniker und Timor Arksol - Inhaber Holzhandel, Youtuberin Sevilart - Handarbeiten & Kunsthandwerk (Holz-Rohstoffe), sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Seite, Importeur von Holzmöbeln, Deko- und Kunsthandwerk, schreiben hier Wissenswertes zum Rohstoff Holz, sowie Anleitungen, Tipps und Ratgeber für die Holzbearbeitung.

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