Die wichtigsten Eckverbindungen für Holzrahmen

Grundwissen: die wichtigsten Eckverbindungen für Holzrahmen in der Übersicht  

Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten, um Bauteile aus Holz miteinander zu verbinden. Dabei lassen sich die Verbindungen zunächst in reine Holzverbindungen und in Verbindungen mit Hilfsmitteln unterscheiden.

Von Holzverbindungen mit Hilfsmitteln wird gesprochen, wenn die Hölzer mit beispielsweise Schrauben, Nägeln, Stahlblechen oder Verbindungsbeschlägen miteinander verbunden werden. 

Zu den reinen Holzverbindungen wiederum gehören unter anderem die einfache und die halbverdeckte Zinkung sowie die Kasteneckverbindungen. Kasteneckverbindungen kommen zur Anwendung, wenn Körper von Möbelstücken, Kisten und Kästen gebaut werden.  

Je nachdem, ob Vollholz, Sperrholz oder Spanplatten verarbeitet werden und für welche Verwendungszwecke das Werkstück bestimmt, welchen Belastungen es ausgesetzt ist und in welcher Form es gebaut werden soll, werden die Hölzer mittels genagelten, gefederten, gegrateten, gedübelten oder gezinkten Eckverbindungen zusammengesetzt. Eine weitere Gruppe von reinen Holzverbindungen bilden die Rahmeneckverbindungen.

Grundwissen: die wichtigsten Eckverbindungen für Holzrahmen in der Übersicht 

Holzrahmen haben meist entweder eine tragende Funktion oder werden verbaut, um die Konstruktion zu versteifen. Unabhängig davon, ob das Grundgerüst von einem Gartenhäuschen, die Grundkonstruktion von einem Möbelstück, ein Fenster- oder Türrahmen oder ein einfacher Bilderrahmen gebaut werden, wichtig ist immer, dass sich die Rahmen nicht verziehen. Aus diesem Grund sollten möglichst Herzbretter ohne Äste von einer gut gelagerten und geeigneten Holzart verwendet werden.

Eine wichtige Rolle spielt aber auch die gewählte Form der Eckverbindung, die sorgfältig ausgeführt werden muss. Zu den wichtigsten und am häufigsten eingesetzten Eckverbindungen für Holzrahmen gehören dabei überblattete, gedübelte und gefederte Eckverbindungen sowie Verbindungen mittels Schlitz und Zapfen. 

Überblattete Eckverbindungen von Holzrahmen

Die Überblattung gehört zu den einfachen Verbindungen im Rahmenbau. Um eine überblattete Eckverbindung herzustellen, werden beide Rahmen jeweils um die Hälfte der Rahmenbreite ausgeklinkt. Sollen beispielsweise zwei 6 x 6cm starke Rahmen miteinander verbunden werden, werden beide Rahmen so zugeschnitten, dass sie an den Außenkanten über eine Höhe von 6cm nur noch 3cm stark sind. Werden die beiden Hölzer nun zusammengesetzt, ist der Rahmen in der Ecke wieder 6 x 6cm stark.

Die eigentliche Verbindung der beiden Holzrahmen erfolgt mithilfe von Holzleim, um die Belastbarkeit zu erhöhen, wird sie zusätzlich aber vielfach noch mit Stiften oder Schrauben fixiert. Überblattungen sind in erster Linie im Fachwerkbau zu finden und auch Schwellen, die über Eck verlegt werden, sowie Holzrahmen von Fliegenfenstern und Zierrahmen werden vielfach auf diese Weise miteinander verbunden. Daneben kann die Überblattung immer dann eingesetzt werden, wenn das Werkstück keinen allzu großen Belastungen standhalten muss.   

Gedübelte Eckverbindungen von Holzrahmen

Bei einer gedübelten Eckverbindung erfolgt die Verbindung je nach Rahmenstärke mithilfe von einem oder mehreren Holzdübeln. Die Holzrahmen können dabei sowohl stumpf als auch auf Gehrung zusammengesetzt werden.

Jeder der Holzrahmen wird mit Löchern ausgestattet, in die die Holzdübel eingeleimt werden. Zusätzlich dazu werden auch die Auflageflächen der Hölzer mit Holzleim fixiert. Wichtig bei einer gedübelten Eckverbindung ist, dass die Bohrungen sauber und gerade gearbeitet werden. Verläuft der Bohrer, kann dies nämlich zur Folge haben, dass der Rahmen nach dem Zusammenbau windschief ist. Zudem können Holzdübel, die ungenau sitzen, dazu führen, dass sich der Rahmen im Laufe der Zeit verzieht.

[Anleitung für Eckverbindungen] 

eckverbindungen-holzrahmen

Gefederte Eckverbindungen von Holzrahmen

Bei einer gefederten Eckverbindung werden die Rahmenhölzer zunächst auf Gehrung geschnitten. Anschließend erhalten beide Holzrahmen eine Nut, in die die Feder eingeschlagen und eingeleimt wird. Als Feder werden meist ovale Sperrholzplättchen verwendet, die auch unter der Bezeichnung Lamello bekannt sind.

Ähnlich wie bei der gedübelten Eckverbindung werden die Auflageflächen der Hölzer auch bei der gefederten Eckverbindung zusätzlich mit Holzleim versehen. Die größere Leimfläche durch den Gehrungsschnitt und die Feder, die wie eine Verzahnung wirkt und damit die Verbindung der Hölzer verstärkt, sorgen für eine stabile Verbindung, die auch größeren Belastungen standhält. 

Eckverbindungen mittels Schlitz und Zapfen

Die Schlitz- und Zapfenverbindung gehört zu den am häufigsten verwendeten Eckverbindungen im Möbelbau, aber auch um Fenster- und Türrahmen anzufertigen oder um Sparren am Firstpunkt miteinander zu verbinden, ist sie hervorragend geeignet. Einer der beiden Holzrahmen erhält bei dieser Verbindung einen Schlitz, der andere Holzrahmen den Zapfen.

Die Breite von Schlitz und Zapfen entsprich dabei einem Drittel der Rahmenbreite. Werden zwei 6 x 6cm starke Rahmen verbaut, erhält einer der Rahmen an der Stirnseite mittig einen 6cm tiefen und 2cm breiten Schlitz. Der andere Rahmen wird so zugeschnitten, dass er einen ebenfalls 6cm langen und 2cm starken Zapfen aufweist. Werden die beiden Holzrahmen zusammengesteckt, hat der Rahmen wieder seine ursprüngliche Stärke von 6cm.

Die Verbindung der beiden Holzrahmen erfolgt mithilfe von Holzleim, wobei der Rahmen mit Schlitz in aller Regel senkrecht und der Rahmen mit Zapfen waagerecht angeordnet wird. Eine sauber ausgeführte Schlitz- und Zapfenverbindung bietet den Pluspunkt, dass sie einem Verdrehen der Hölzer entgegenwirkt. Nachteilig ist allerdings, dass unsauber ausgeschnittene Schlitze und Zapfen den Rahmen verziehen können. Zudem eignen sich für Schlitz- und Zapfenverbindungen letztlich nur gerade Hölzer, denn wenn die Rahmen bereits etwas verwunden sind, wird es sehr schwierig, die Konstruktion zusammenzusetzen oder aufzustellen. 

Bei Eckverbindungen, die großen Belastungen ausgesetzt sind, und wenn starke Rahmenhölzer verarbeitet werden, wird meist der Doppelzapfen angewandt. Bei dieser Form der Eckverbindung erhält der senkrechte Rahmen zwei Schlitze und der waagerechte Rahmen zwei Zapfen. Die Breite der Schlitze und Zapfen entspricht dabei einem Fünftel der Rahmenbreite, bei einem 10 x 10cm starken Holzrahmen wären die Schlitze und Zapfen also jeweils 2cm breit.

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