Ethanol-Feuerstelle als Alternative zum echten Kamin – 5 Sicherheitstipps
Ein Kaminofen im Wohnbereich ist eine sehr schöne Sache. Das leise Knistern des Feuers sorgt für eine behagliche und wohnliche Atmosphäre mit einem Hauch Romantik. Gleichzeitig liefert der Kamin eine wohlige Wärme, die mit der gewöhnlichen Heizungswärme kaum zu vergleichen ist.
Nicht zuletzt kann ein dekorativer Kamin auf optisch punkten. Allerdings erfordert ein Kamin einen Rauchabzug und somit den Anschluss an den Schornstein. Dies wiederum ist einer der Hauptgründe, weshalb nicht jede Wohnung mit einem Kamin ausgestattet werden kann.
Aber auch diejenigen, die keinen echten Kamin aufstellen und betreiben können, müssen auf das Kaminfeuer nicht verzichten. Als Alternative sind im Handel nämlich die sogenannten Ethanol-Feuerstellen erhältlich. Die Ethanol-Feuerstellen werden auch als Indoor- oder Bio-Kamine bezeichnet. Sie kommen ohne Rauchabzug und Schornstein aus, lassen sich recht einfach installieren und werden in vielen verschiedenen Designs angeboten. Allerdings haben Bio-Kamine auch ihre Schattenseiten.
Wer sich für eine Ethanol-Feuerstelle als Alternative zum echten Kamin entscheidet, sollte deshalb unbedingt die folgenden 5 Sicherheitstipps beachten:
Sicherheitstipp 1: Nur ein geprüftes Gerät kaufen.
Bevor eine Ethanol-Feuerstelle gekauft wird, sollte sich der künftige Besitzer vergewissern, dass der Ofen von einer unabhängigen Stelle geprüft wurde und ein entsprechendes Zertifikat erhalten hat. Außerdem muss der Ofen den Anforderungen der DIN-Norm 4734-1 entsprechen.
Diese Norm gilt für “Dekorative Feuerstellen für flüssige Brennstoffe – Nutzung in privaten Haushalten” und legt unter anderem Kriterien wie die Kippsicherheit des Kaminofens, die Feuerfestigkeit der verbauten Materialien, das maximale Füllvolumen und die Auslaufsicherheit fest. Ist der Bio-Kamin gekauft, muss er so aufgebaut und betrieben werden, wie es in der Herstelleranleitung beschrieben ist.
Die Anweisungen des Herstellers sind maßgeblich. Der Besitzer kann also nicht einfach irgendwelche Bauteile weglassen oder die Feuerstelle um eigene Komponenten ergänzen, nur weil ihm der Ofen dadurch optisch vielleicht besser gefällt. Auch was den Betrieb angeht, ist die Bedienungsanleitung verbindlich.
Sicherheitstipp 2: Für eine gute Belüftung sorgen.
Wie der Name bereits andeutet, wird eine Ethanol-Feuerstelle mit Ethanol betrieben. Ethanol ist eine farblose, leicht entzündliche Flüssigkeit, die im Volksmund oft schlicht Alkohol genannt wird. Wenn Ethanol verbrennt, bilden sich unter anderem Kohlendioxid und Wasser. Außerdem können Substanzen wie Benzol, Stickstoffdioxid und Formaldehyd entstehen.
Die Verbrennungsstoffe werden in Form von feinsten Partikeln an die Raumluft abgegeben. Deshalb ist es sehr wichtig, regelmäßig gut durchzulüften, wenn eine Ethanol-Feuerstelle betrieben wird. Durch die unbedingt notwendige Lüftung eignet sich ein Bio-Kamin aber gleichzeitig nicht als echte Unterstützung oder gar Ersatz für die Heizung, denn spätestens beim Lüften fliegt die Wärme buchstäblich aus dem Fenster hinaus.
Sicherheitstipp 3: Die maximale Füllhöhe einhalten.
Ab einer Raumtemperatur von 21 Grad Celsius wird aus dem Ethanol in Verbindung mit Luft ein leicht entzündliches Gemisch, das sogar Explosionen verursachen kann. Schwappt der Tank beim Befüllen über oder läuft versehentlich etwas Ethanol daneben, besteht die Gefahr, dass sich der Brennstoff entzündet.
Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass das Feuer übergreift und die Wohnung schon nach wenigen Minuten lichterloh brennt. Deshalb ist es sehr wichtig, beim Auffüllen des Ethanols sehr sorgfältig vorzugehen und die maximale Füllhöhe im Tank auf keinen Fall zu überschreiten. Außerdem dürfen die Brennkammern nur dann befüllt werden, wenn die Feuerstelle kalt ist. Bei einer heißen oder gar noch brennenden Feuerstelle darf kein Ethanol nachgefüllt werden.
Der Behälter mit dem Ethanol sollte unbedingt in einem anderen Raum aufbewahrt werden. Dass der Behälter sicher verschlossen sein muss und ebenso wie das Ethanol selbst auf keinen Fall in Kinderhände gehört, sollte selbstverständlich sein.
Sicherheitstipp 4: Die Feuerstelle nur unter Aufsicht betreiben.
Wie bei Kerzen, dem echten Kamin und allen anderen Dingen, bei denen Feuer im Spiel ist, gilt auch bei der Ethanol-Feuerstelle, dass sie niemals unbeaufsichtigt brennen sollte. Das Anzünden klappt mit einem Stabfeuerzeug am besten und im Betrieb sollte das Feuer bis zum vollständigen Erlöschen immer im Blick sein.
Dass brennbare Gegenstände wie beispielsweise Vorhänge oder Zeitungsstapel nichts in unmittelbarer Nähe des Ofens zu suchen haben, versteht sich von selbst. Leben Kinder oder Haustiere in der Wohnung, sollten unbedingt Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, die den Zugang und den Kontakt mit dem Feuer sicher verhindern. Problematisch bei vielen Ethanol-Feuerstellen ist, dass sich nicht erkennen lässt, ob das Feuer noch brennt.
Einige Modelle sind mit einer Abdeckvorrichtung ausgestattet, durch die die Flamme erstickt werden kann. Selbst wenn kein Feuer mehr zu sehen ist, sollte diese Abdeckvorrichtung deshalb zum Einsatz kommen. Verfügt die Ethanol-Feuerstelle über keine Abdeckvorrichtung, sollte stets sichergestellt sein, dass sich keine Ethanolreste mehr im Tank befinden. Nur so ist gewährleistet, dass sich das Feuer nicht von selbst entzündet.
Sicherheitstipp 5: Für den Brandfall vorsorgen.
Ethanol ist leicht entzündlich und ein Feuer kann sich schnell von der Feuerstelle aus auf die Umgebung ausweiten. Deshalb ist es ratsam, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um im Brandfall schnell reagieren zu können. Ein sehr effektives Mittel in diesem Zusammenhang ist eine Löschdecke, die griffbereit positioniert werden sollte. Auch ein Schaumfeuerlöscher kann sehr gute Dienste leisten.
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Thema: Ethanol-Feuerstelle als Alternative zum echten Kamin – 5 Sicherheitstipps
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