Klicklaminat verlegen – ausführliche Anleitung, 1. Teil

Klicklaminat verlegen – ausführliche Anleitung, 1. Teil

Ein Fußboden in Holzoptik sieht schön aus, wirkt wohnlich und ist ziemlich pflegeleicht. Wählt der Heimwerker ein Klicklaminat, kann er den neuen Fußboden zudem problemlos selbst verlegen. Denn anders als zum Beispiel bei Parkett braucht der Heimwerker für das Verlegen von Klicklaminat weder umfangreiche Vorkenntnisse noch besondere Werkzeuge.

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Klicklaminat verlegen - ausführliche Anleitung, 1. Teil

Das Klick-System sorgt dafür, dass die Paneele schnell und einfach miteinander verbunden sind. Und das typische Klick-Geräusch signalisiert, dass das Laminat eingerastet ist.

Ein paar Kleinigkeiten muss der Heimwerker aber trotzdem beachten. So wird er vermutlich nicht darum herumkommen, das eine oder andere Paneel zuzuschneiden.

Und bevor er loslegen kann, muss er erst einmal die notwendigen Materialen besorgen. Damit alles klappt, haben wir eine ausführliche Anleitung zum Verlegen von Klicklaminat erstellt. Darin verraten wir natürlich auch ein paar gute Tipps.

Also, los geht’s!

 

Die notwendige Menge ermitteln

Als erstes muss der Heimwerker ausrechnen, viele Quadratmeter Laminatboden er besorgen muss. Dazu misst er den Raum aus. Anschließend multipliziert er die Länge mit der Breite. Zu diesem Wert addiert er gut zehn Prozent für den Verschnitt.

Ein Beispiel:

Angenommen, das Zimmer ist dreieinhalb Meter lang und viereinhalb Meter breit. Demnach braucht der Heimwerker 3,5 m x 4,5 m = 15,75 m2 Laminatboden. Für den Verschnitt kommen noch einmal zehn Prozent und somit gut 1,5 m2 dazu. Aufgerundet muss der Heimwerker also rund 17,5 m2 Laminatboden kaufen.

Im nächsten Schritt kann der Heimwerker berechnen, wie viele Pakete Klicklaminat er benötigt. Je nach Hersteller und Sorte enthält ein Paket Paneele für 1,5 bis 2,8 m2. Generell sollte der Heimwerker aber lieber großzügig kalkulieren und im Zweifel aufrunden.

Denn es kann passieren, dass ein Paneel fehlerhaft ist oder der Heimwerker falsch sägt. Sollte etwas übrig bleiben, hat er zudem Ersatz, falls es später mal notwendig wird, das eine oder andere Paneel auszutauschen.

Neben dem Klicklaminat sollte der Heimwerker gleich passende Sockelleisten besorgen. Mit den Leisten wird die Dehnungsfuge abgedeckt. Die Meterzahl rechnet der Heimwerker aus, indem er die Länge und die Breite des Zimmers addiert und verdoppelt.

Für den Raum aus dem obigen Beispiel wären das also (3,5 m + 4,5 m) x 2 = 16 m Sockelleiste. Auch hier sollte der Heimwerker aber wieder an den Verschnitt denken und aufrunden oder eine Reserveleiste zusätzlich mitnehmen.

 

Die Vorbereitung vor dem Verlegen

Damit sich das Klicklaminat an das Raumklima anpassen kann, sollte der Bodenbelag mindestens 48 Stunden lang in dem Zimmer gelagert werden. Dafür werden die geschlossenen Kartons flach nebeneinander hingelegt. In dem Raum sollte normale Zimmertemperatur herrschen, also mindestens 18 °C.

Ratsam ist außerdem, dass der Heimwerker einen Blick auf die Zimmertüren wirft. Damit Sie beim Öffnen und Schließen nicht über den neuen Fußboden schleifen, müssen sie nämlich eventuell gekürzt werden.

Handelt es sich um eine Mietwohnung, wird der Vermieter aber oft nicht erlauben, dass der Heimwerker die Türen einfach abschneidet. Eine gute Lösung kann dann sein, dass der Heimwerker die Türen aushängt, eine oder mehrere Unterlegscheiben auf die Türangeln fädelt und die Türen anschließend wieder einhängt. Durch die Unterlegscheiben sitzen die Türen höher.

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Die Verlegerichtung bestimmen

Eine wichtige Vorüberlegung ist, in welcher Richtung der Heimwerker das Klicklaminat verlegen will. Grundsätzlich wird Laminat längst zur Hauptlichtquelle verlegt.

Die Fugen verlaufen dadurch nämlich parallel zum Lichteinfall. Das führt dazu, dass die Fugen optisch kaum fallen und der Fußboden wie eine geschlossene Fläche erscheint. Das Licht sorgt außerdem dafür, dass das Dekor gut zur Geltung kommt.

Verlegt der Heimwerker den Laminatboden quer zu Hauptlichtquelle, kann es passieren, dass der Fußboden unruhig und uneben wirkt. Allerdings kann es natürlich sein, dass es in dem Raum nicht nur eine Lichtquelle, sondern mehrere Fenster und Türen gibt. In diesem Fall kann der Heimwerker einfach ein paar Paneele in beide Richtungen hinlegen und testen, was schöner aussieht.

Neben dem Licht kann die Laufrichtung ein wichtiger Faktor dafür sein, wie das Klicklaminat verlegt werden sollte.

Dabei gilt:

  • Wird der Laminatboden längs zur Laufrichtung verlegt, wird das Zimmer optisch gestreckt. Es erscheint also länger, als es in Wirklichkeit ist. In einem Raum, der breiter ist als lang, täuscht diese Verlegerichtung deshalb mehr Größe vor. Ein schmaler Raum wie zum Beispiel ein langer Flur erscheint hingegen noch schlauchiger.
  • Verlegt der Heimwerker das Laminat quer zur Laufrichtung, wird der Raum optisch gestaucht. Davon profitieren vor allem lange und schmale Räume, weil sie breiter wirken.

Als dritte Variante kann der Heimwerker das Laminat auch diagonal verlegen. In Räumen mit einem ungleichmäßigen Grundriss oder mit vielen krummen Ecken zaubert diese Verlegerichtung optische Größe.

Außerdem ergibt sich ein modernes Bild. Allerdings ist es ziemlich aufwändig, Laminat diagonal zu verlegen. Und auch der Verschnitt ist vergleichsweise hoch.

 

Die Trittschalldämmung auslegen

Unter dem Klicklaminat wird eine Trittschalldämmung verlegt. Wie der Name schon andeutet, dämmt sie den Trittschall, reduziert also die Laufgeräusche. Gleichzeitig dient sie als zusätzliche Wärmedämmung. Außerdem kann die Trittschalldämmung kleinere Unebenheiten ausgleichen.

Bei rund 3 mm ist aber Schluss. Sind die Unebenheiten größer, muss der Heimwerker den Fußboden spachteln oder abschleifen.

Trittschalldämmungen sind als Meterware auf Rollen und in Form von Platten erhältlich. Es gibt sie in verschiedenen Stärken und sowohl ohne als auch mit Dampfsperre. 

Die Trittschalldämmung verlegt der Heimwerker immer im rechten Winkel zum Laminat. Dadurch vermeidet er, dass die Längsfugen der Dämmung und die Fugen vom Klicklaminat direkt übereinanderliegen.

Die Bahnen legt der Heimwerker so aus, dass sie bis an die Wände reichen. Ist die Trittschalldämmung mit einer Dampfsperre ausgestattet, muss sie um die 3 cm an der Wand hoch stehen. Um die Bahnen oder Platten zuzuschneiden, nimmt der Heimwerker am besten ein scharfes Teppichmesser.

Je nach Variante müssen die Bahnen entweder direkt nebeneinander liegen oder sich leicht überlappen. Damit sie in Position bleiben, werden sie auf der Oberseite mit Klebeband fixiert. Dämmplatten verteilt der Heimwerker nur dicht nebeneinander auf dem Fußboden. Sie zusammenzukleben, ist nicht notwendig.

 

Die Werkzeuge und Hilfsmittel bereitlegen

Die wichtigsten Punkte auf der Einkaufsliste sind die Trittschalldämmung, das Klicklaminat, Sockelleisten und eventuell Übergangsprofile. Für das Verlegen selbst braucht der Heimwerker dann noch:

  • Stich- oder Kreissäge
  • Abstandshalter
  • Zollstock und Winkel
  • Bleistift
  • wasserfreien Leim
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Den Leim braucht der Heimwerker, um zugeschnittene Paneele ohne Nut und Feder miteinander zu verbinden. Passenden Klebstoff findet der Heimwerker im Baumarkt oder Fachhandel, je nachdem, wo er sein Laminat kauft.

Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Im nächsten Teil kümmern wir uns dann um das eigentliche Verlegen.

Hier aber schon eine passende Video-Anleitung vorab:

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Markus Scheuer - Tischlermeister, Mario Schwab - Holzmechaniker und Timor Arksol - Inhaber Holzhandel, Youtuberin Sevilart - Handarbeiten & Kunsthandwerk (Holz-Rohstoffe), sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Seite, Importeur von Holzmöbeln, Deko- und Kunsthandwerk, schreiben hier Wissenswertes zum Rohstoff Holz, sowie Anleitungen, Tipps und Ratgeber für die Holzbearbeitung.

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