Die wichtigsten Tipps zur richtigen Lagerung von Brennholz
Holz war schon immer ein recht beliebter Brennstoff, denn schließlich gibt es wohl kaum etwas, das eine ebenso kuschelige, gemütliche, romantische und im wahrsten Sinne des Wortes warme Atmosphäre schafft wie ein brennender Kaminofen an einem kalten Winterabend.
Angesichts der steigenden Energiepreise und des veränderten Umweltbewusststeins spielt Holz allerdings nicht nur als zusätzlicher, sondern zunehmend auch als wesentlicher Brennstoff eine immer größere Rolle.
Damit Holz aber zu einem qualitativ hochwertigen Brennstoff wird, muss es entsprechend trocken sein. Wird frisches, feuchtes Holz verbrannt, wirkt sich dies nicht nur negativ auf den Brennwert aus, sondern im Laufe der Zeit versotten auch der Schornstein und der Ofen.
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Die wichtigsten Tipps zur richtigen Lagerung von Brennholz
Die Holzfeuchte ist ein entscheidendes Kriterium für die Qualität von Brennholz. Damit sich der Wassergehalt auf natürlichem Wege reduziert, muss Holz deshalb getrocknet werden. Dabei reicht bei Fichtenholz eine Lagerzeit von etwa einem Jahr aus, Hölzer wie Birke, Erle oder Linde sollten rund anderthalb Jahre lang gelagert werden.
Buchenholz sowie Holz von Obstbäumen kann nach etwa zwei Jahren verbrannt werden, bei Eichenholz kann sich die notwendige Trocknungszeit auch auf drei Jahre erhöhen. Generell gilt, dass eine saubere und effektive Verbrennung erzielt wird, wenn die Holzfeuchte unter 20 Prozent liegt, was einem Wassergehalt von rund 16 Prozent entspricht. Länger als vier Jahre sollte Holz jedoch nicht gelagert werden, denn danach verflüchtigen sich gasreiche Bestandteile und das Holz brennt noch, büßt aber massiv an Heizwert ein.
Nun wird sich so mancher aber vielleicht fragen, worauf es denn eigentlich bei der Lagerung von Brennholz ankommt.
Hier dazu ein paar Tipps:
· Grundsätzlich sollte Brennholz ofenfertig gelagert, also vor dem Trocknen bereits geschnitten und gespalten werden. Dies liegt zum einen daran, dass die größere Oberfläche dafür sorgt, dass das Holz schneller trocknet. Zum anderen lässt sich frisch geschlagenes Holz wesentlich leichter verarbeiten als trockenes Holz.
· Holz muss so getrocknet werden, dass eine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet ist. Wird das Holz beispielsweise vor einer Hauswand aufgesetzt, sollte der Abstand zwischen Holzstapel und Hauswand rund 10cm betragen. Um zu verhindern, dass die untersten Holzschichten vermodern, sollte das Holz nicht direkt auf dem Untergrund, sondern auf Kanthölzern oder Paletten als Abstandshalter abgelegt werden.
· Geschlossene Räume wie Keller oder Garagen sind für die Holzlagerung nicht geeignet. Da hier die Luftzirkulation fehlt oder nicht ausreicht, besteht die Gefahr, dass es zu Schimmelbildung und Pilzbefall kommt.
· Holz braucht zum Trocknen Wind und Sonne, sollte aber gleichzeitig vor Regen und Schnee geschützt sein. Reicht der vorhandene Dachüberstand nicht aus, sollte das aufgesetzte Holz daher abgedeckt werden. Eine kostengünstige Möglichkeit für eine zuverlässige Abdeckung ist eine Plane, alternativ kann aber auch ein kleines Dach aus beispielsweise einer Kunststoff- oder einer Wellblechplatte montiert werden.
· Neben dem klassischen Holzstapel an der Hauswand eignet sich auch die sogenannte Holzmiete hervorragend für die Lagerung. Bei der Holzmiete handelt es sich um einen runden Holzstapel, der aus mehreren aufgeschichteten Ringen besteht und in der Mitte mit geschüttetem Holz aufgefüllt wird. Um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen, wird die Holzmiete häufig mit einer Plane oder einer Überdachung aus Brettern abgedeckt.
Eine weitere Möglichkeit für die richtige Lagerung von Brennholz ist ein Kaminholzregal, das in vielen verschiedenen Varianten erhältlich ist.
Bauanleitung für ein Regal zur Lagerung von Brennholz
Wer nicht auf die fertigen Regale oder Bausätze aus dem Handel zurückgreifen, sein Holz aber auch nicht lose auf dem Grundstück lagern möchte, kann sich recht einfach ein eigenes Brennholzregal bauen.
So werden für ein kleines, schlichtes Holzregal mit einem rund 100cm breiten und 180cm hohen Lagerraum, das für 40cm lange Holzscheite ausgelegt ist, folgende Materialien benötigt:
· 4 Kanthölzer, 180 x 8 x 8cm
· 4 Kanthölzer, 40 x 8 x 8cm
· 2 Kanthölzer, 180cm x 6 x 6cm
· 5 Kanthölzer, 100 x 6 x 6cm
· 1 Kantholz, 116 x 6 x 6cm
· 1 OSB-Platte und Dachpappe, 1 Kunststoffplatte, 1 Stück Plane oder eine andere Dachabdeckung nach Wunsch
· Schrauben und Winkel
· eventuell etwas Teichfolie
Für das Kaminholzregal werden zunächst die beiden Seitenteile angefertigt. Diese bestehen aus jeweils zwei 40cm und zwei 180cm langen Kanthölzern, die zu Rahmen verbunden werden. Mittig in die Rahmen wird anschließend je ein 180cm langes, 6cm starkes Kantholz als zusätzliche Stütze montiert.
[Grafik-Anleitung Regal bauen]
Um die Unterseiten der Rahmen zu schützen, können sie je nach Untergrund mit Teichfolie unterlegt werden.
Anschließend werden die beiden Seiten mit 100cm Abstand zueinander aufgestellt und im Boden verankert. Damit das Regal auch einem größeren Sturm standhält, sollte es zudem an einer Mauer befestigt werden. Auf der Unterseite werden die beiden Seiten nun mit drei 100cm langen Kanthölzern verbunden.
Diese Hölzer werden im rechten Winkel zu den senkrechten Hölzern und mit 8cm Abstand vom Boden montiert. Auf der Oberseite werden die Rahmen mit den beiden noch verbliebenen 100cm langen Kanthölzern verbunden. Anschließend wird das 116cm lange Kantholz als oberer Abschluss auf der Regalrückseite befestigt.
Dadurch ergibt sich automatisch eine leicht geneigte Dachfläche, die sicherstellt, dass Feuchtigkeit ablaufen kann. Zum Schluss muss nur noch die Dachabdeckung montiert werden, die beispielsweise aus einer Holzplatte und Dachpappe, einer Kunststoffplatte oder einer Plane bestehen kann.
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Thema:Tipps und Bauanleitung zur Lagerung von Brennholz
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