Wissenswertes zum Holzfeuer

Wissenswertes und Interessantes zum Holzfeuer – und warum Holz eigentlich gar nicht brennt

Holzfeuer hat zweifelsohne einen ganz besonderen Reiz. So versammeln sich Menschen schon seit jeher am knisternden Lagerfeuer mit seinem charakteristischen Duft und schaurig-schönen Flammenbild, das nicht nur für eine herrlich romantische Atmosphäre sorgt, sondern gleichzeitig auch eine einzigartige Wärme ausstrahlt. 

Ähnliches gilt für das leise knisternde Holzfeuer im offenen Kamin, das jedem Raum eine behagliche Wohlfühlatmosphäre verleiht.

Aber Holzfeuer hat natürlich nicht nur eine romantische und dekorative Seite, sondern auch einen sehr praktischen Nutzen. Schon in Urzeiten bildete Holzfeuer neben der Sonne die wichtigste Wärmequelle und Kochmöglichkeit. Heute gilt das Heizen mit Holz als eine Alternative zu Gas und Öl, die sowohl umweltfreundlich als auch kostengünstiger ist und daher in den letzten Jahren wieder zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. 

Die folgende Übersicht stellt nun Wissenswertes und Interessantes zum Holzfeuer zusammen und erklärt, warum Holz eigentlich gar nicht brennt: 

Welche Vorgänge laufen bei einem Holzfeuer ab?

Holz wird unter anderem auch als Heizstoff genutzt und in diesem Zusammenhang wird üblicherweise von Brennholz gesprochen. Interessant dabei ist, dass Holz strenggenommen eigentlich gar nicht brennt, sondern verbrennt. Aus chemischer Sicht liegt dann ein Verbrennungsvorgang vor, wenn zwei Stoffe miteinander reagieren und bei dieser Reaktion Energie in Form von Licht oder Wärme entsteht. 

Wird diese Energie als Strahlung in dem Teil des Lichtspektrums abgegeben, der für das menschliche Auge sichtbar ist, sind Flammen oder Glut zu sehen. In unserer Atmosphäre ist in den meisten Fällen Sauerstoff an der Reaktion beteiligt. Aus diesem Grund liegt der gleiche Verbrennungsvorgang wie bei einem Holzfeuer vor, wenn beispielsweise ein Fahrzeug allmählich verrostet, und auch das Umsetzen und Verwerten von Nährstoffen aus Nahrung im menschlichen Körper basiert auf dem gleichen Verbrennungsvorgang.

Wenn Holz verbrennt, setzt sich der Vorgang aus drei Phasen zusammen. Während der Trocknungsphase bewirkt die Wärme, die zugeführt wird, dass das Holz austrocknet. Dabei schrumpft das Holz und es entstehen Risse, durch die die noch vorhandene Feuchtigkeit entweicht.

An den Stellen, an denen die Restfeuchtigkeit austritt und verdampft, wird die Siedetemperatur von 100°C nicht überschritten. Die nächste Stufe ist die Entgasungsphase. Bei Temperaturen zwischen rund 100°C und 300°C treten aus dem Holz brennbare Kohlenwasserstoffe in Form von Gasen aus. Diese gasförmigen Kohlenwasserstoffe machen etwa 80 Prozent der gesamten Holzsubstanz aus und der Entgasungsvorgang ist in Form von langen, gelben Flammen zu sehen.

Bei Temperaturen zwischen rund 230°C und 280°C erreicht das Holz schließlich seinen Flammpunkt und ab diesem Zeitpunkt verdampfen und verbrennen dann auch Zellulose und Lingnin, die die Feststoffe der Holzsubstanz bilden. Die letzte Phase des Verbrennungsvorganges ist die Ausbrandphase. Hierbei entstehen Temperaturen zwischen 500°C und 800°C, die dazu führen, dass die Holzkohle verbrennt, was an kleinen Flammen zu sehen ist. 

Die drei Phasen des Verbrennungsvorganges müssen aber nicht unbedingt nacheinander stattfinden, sondern können im Holz auch zeitgleich erfolgen. 

Was gilt für Holz als Heizstoff?

Da Holz nachwächst und beim Verbrennen von Holz die gleiche CO2-Menge entsteht wie bei einer natürlichen Verrottung im Wald, gilt Holz als CO2-neutraler Brennstoff.Damit ein Holzofen das Holz jedoch effizient, sauber, rückstandsfrei und unter optimaler Energieausbeute verbrennen kann, muss das Brennholz trocken sein. 

Dies ist dann der Fall, wenn die Restfeuchtigkeit unter 20 Prozent liegt. Je nach Holzart muss Brennholz daher durchschnittlich zwei Jahre lang gelagert und getrocknet werden. Zudem benötigt Holzfeuer eine ausreichende Luftzufuhr. Je besser die Luftzufuhr ist, desto kräftiger ist die Flammenbildung und besser verbrennen die einzelnen Bestandteile. Während das Flammenbild jedoch bei einer Holzheizung lediglich einen praktischen Nutzen hat, spielt es bei einem Lagerfeuer und im offenen Kamin auch aus ästhetischer Sicht eine Rolle. 

Wo ist Brennholz erhältlich?

Brennholz kann an verschiedenen Stellen gekauft werden. Es gibt spezialisierte Firmen, die ofenfertiges Brennholz anbieten und auch nach Hause liefern, zudem gehört Brennholz vor allem während der Heizperiode zum Sortiment von Garten- und Baumärkten. Meist deutlich kostengünstiger ist es jedoch, sein Brennholz beim zuständigen Forstamt zu kaufen und selbst im Wald zu holen.

Forstämter sind nämlich einerseits für die Pflege und Verwaltung der Waldbestände nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit verantwortlich, kümmern sich andererseits aber auch um die Holzversorgung und die Vermarktung von Holz. Um Holz beim Forstamt zu kaufen, gibt es drei Möglichkeiten. So kann natürlich auch bei Forstämtern bereits abgelagertes Holz gekauft werden.

Daneben kann ausgerüstet mit Schutzkleidung in Form von Schnittschutzhose, Sicherheitsschuhen, Schutzhandschuhen und Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz sowie einer Kettensäge und einer gültigen Bescheinigung über die Teilnahme an einem Motorsägenlehrgang Holz im zugewiesenen Abschnitt gemacht werden.

Die dritte Möglichkeit besteht darin, einen Holz-Sammelschein zu beantragen. Der Sammelschein berechtigt dazu, in einem bestimmten Abschnitt und für einen bestimmten Zeitraum Restholz in Form von beispielsweise Baumkronenholz, dicken Ästen, Bruchholz infolge von Wetterschäden oder Holz von bereits gefällten, kleinen Bäumen aufzusammeln und mitzunehmen.

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